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Messer-Angriff

Lehrling (15) vor Elternhaus niedergestochen

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Die Familie von Edon F. ist völlig fassungslos und ratlos, wie es zur Bluttat kommen konnte.

Es war Freitagfrüh noch im Stockdunkeln, als Edon F. zur Arbeit als Elek­triker bei einem großen Baukonzern ging. Der Lehrling verließ um 6 Uhr die Wohnung seiner Eltern in einem Gemeindebau in Liesing und war nur wenige Meter vom Eingang zur Stiege 13 entfernt, als er von einem bisher unbekannten Täter am Gehweg überfallen wurde.

Neunmal stach der Angreifer auf Brust und Rücken des 15-Jährigen ein. Auffällig oft zielte er in die Herz­gegend, außerdem hatte das Opfer etliche Schnittwunden an den Armen, da der Lehrling sich vermutlich heftig gewehrt hatte.

Opfer schleppte sich zur Gegensprechanlage

Bruder. Nachdem der Messer-Täter endlich von Edon F. abgelassen hatte und davongelaufen war, schleppte sich das Opfer, ein Schweizer mit albanischen Wurzeln, blutüberströmt zur Gegensprechanlage und läutete bei seinen Eltern an. Auch sein älterer Bruder war zu Hause, der den Öffner betätigte: Als er die Wohnungstür aufmachte, der Schock: Edon F. war zurückgekommen, aus seinem ganzen Oberkörper schoss das Blut, dann brach er zusammen.

Derzeit gibt es noch keine Spur vom Angreifer

Sein Vater (siehe Interview unten), der bis dahin noch geschlafen hatte, leistete zusammen mit dem Bruder Erste Hilfe und wählte den Notruf. Nach Versorgung durch die Wiener Berufsrettung wurde der 15-Jährige ins UKH Meidling gebracht, wo er umgehend notoperiert wurde.

Video zum Thema: 15-Jähriger auf offener Straße niedergestochen

Nicht nur die Familie, auch die Polizei steht derzeit vor einem völligen Rätsel, wie es zu der Bluttat an dem Sohn des Installateur-Unternehmers Flamur F. kommen konnte. Von dem Angreifer gibt es bisher keine Spur, nur eine Nachbarin hatte unmittelbar vor der Messerattacke zwei Männer im Hof des Gemeindebaus schreien gehört.

Polizeisprecher Thomas Keiblinger: „Wir ermitteln wegen Mordversuchs.“

(T. Kristen, R. Kopt, Y. Sahin)

Vater des Opfers spricht nach Attacke: "Wir können uns das alles nicht erklären"

ÖSTERREICH: Wie haben Sie dieses furchtbare Ereignis heute früh erlebt?

Flamur F.: Edon ist Lehrling und wollte sich um 6 Uhr in der Früh gerade auf den Weg in seine Arbeit machen. Ich lag noch im Bett, als er plötzlich blutüberströmt vor der Wohnungstür stand.

ÖSTERREICH: Was ist danach passiert?

Flamur F.: Mein älterer Sohn öffnete ihm die Türe, und Edon brach sofort zusammen. Wir leisteten sofort Erste Hilfe und riefen die Rettung.

ÖSTERREICH: Können Sie sich die Attacke erklären? Hatte Ihr Sohn einen Streit oder gar Feinde?

Flamur F.: Wir sind vollkommen ratlos, warum das passiert ist. Mein Sohn hatte keinen Streit. Mit niemandem. Er ist für seine 15 Jahre wirklich sehr ruhig und geht auch nicht oft aus oder treibt sich irgendwo herum.

ÖSTERREICH: Wie geht es Ihrem Sohn? Er wurde im Spital notoperiert.

Flamur F.: Die OP ist bereits vorbei. Er ist außer Lebensgefahr, liegt aber jetzt im künstlichen Tiefschlaf. Ich hoffe, alles geht gut aus.

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