Jetzt spricht die Schwester

Mama-Mord: ''Kinder wissen noch nicht, was passiert ist''

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Das Ehepaar wollte sich in Österreich mit den Kindern ein neues Leben aufbauen.

Wien. Die furchtbare Bluttat in der Brunnengasse am Montag schockiert das ganze Land. Hogir H. soll seine Ehefrau Torevan in der Wohnung mit einem Messer attackiert haben. Danach sprang er aus dem dritten Stock. Die 28-Jährige überlebte die Attacke nicht, sie starb noch vor Ort. Der Tatverdächtige wurde schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Die Familie des Opfers ist geschockt. "Es ist unfassbar, dass sie so früh gehen musste", sagt die kleinere Schwester von Torevan zu ÖSTERREICH. "Die beiden haben sich geliebt. Unsere Schwester hat uns nichts von Problemen erzählt", schildert die 21-Jährige.

Tatverdächtiger erst seit 1 Monat in Wien

Zukunft. 2011 hätte das Paar in Syrien geheiratet. Gemeinsam haben sie drei Kinder, ein Mädchen (3) und zwei Buben (6, 10). "Die Kinder wissen noch nicht, was passiert ist", so die Schwester.

Vor 1,5 Jahren wäre Torevan mit den beiden kleineren Kindern nach Österreich gezogen, um ihrer Familie nahe zu sein. Hogir kam erst vor einem Monat nach, er beantragte Asyl. "Sie wollten sich hier eine gemeinsame Zukunft aufbauen", so die Schwester.

Doch diesem Vorhaben setzte der 35-Jährige ein jähes Ende. In der Familie kann man sich die Tat nicht erklären. Vermutet wird aber, dass es um Geld gehen könnte. "Sie hatten Schulden, meine Schwester lebte von Sozialhilfe", erklärt die 21-Jährige. Es sei möglich, dass H. sie kurz vor der Tat um Geld gefragt habe. "Um Eifersucht ging es nicht, sie hatte keinen anderen Mann."

Die Schwester (21) des Opfers im Gespräch:

"Wir vermuten, dass es um Geld gegangen ist"

ÖSTERREICH: Wie geht es der Familie nach dem schrecklichen Verbrechen?

Schwester (21): Unsere Schwester wurde von ihrem Mann umgebracht. Es ist furchtbar, dass sie so früh von uns gehen musste, sie war ein wundervoller Mensch. Wir können uns das alles nicht erklären.

ÖSTERREICH: Hatten die beiden Probleme in ihrer Beziehung?

Schwester: Wir wissen derzeit von nichts. Sie haben sich geliebt und drei Kinder bekommen. Eigentlich wollten sie sich in Österreich eine neue Zukunft aufbauen. Jetzt, wo auch ihr Mann endlich da war.

ÖSTERREICH: Die Kinder waren zur Tatzeit unterwegs, wie geht es ihnen?

Schwester: Die drei wissen noch gar nicht, was passiert ist. Unsere Eltern haben sie aufgenommen und kümmern sich um sie.

ÖSTERREICH: Warum glauben Sie, dass Hogir H. Ihre Schwester umgebracht hat?

Schwester: Wir vermuten, dass es um Geld gehen könnte. Die beiden hatten Schulden, wo genau, weiß ich aber nicht. Vielleicht wollte er sich bei Torevan Geld ausborgen und sie wollte das nicht. Einen anderen Mann hatte unsere Schwester sicher nicht.

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