Verteilt über das gesamte Wochenende kamen 66 Asylwerber illegal nach Österreich.
NÖ. Nach der Schließung der Schlepperroute über den Balkan dürfte es eine neue Route für die Menschenschmuggler geben: Vermutlich dürfte der neue Weg von der Türkei aus durch Bulgarien nach Rumänien, in die Ukraine und anschließend über die Slowakei und Tschechien nach Deutschland oder Österreich führen.
„Auslöser“ für diese Annahme ist der kürzliche Aufgriff von insgesamt 66 Asylwerbern in Niederösterreich. Dabei wurden alleine 15 Asylwerber im gesamten Bezirk Bruck an der Leitha aufgegriffen. Darunter seien in Göttlesbrunn vier staatenlose Männer sowie eine Tunesierin. In Hainburg wurden zehn Syrer aufgegriffen, zudem sechs Männer aus Bangladesch und ein Afghane. Auch in Großkrut (Bezirk Mistelbach) wurden am Sonntagmorgen 44 Afghanen aufgegriffen. Drei weitere syrische Flüchtlinge wurden in Ybbs an der Donau aufgegriffen. Dort konnten auch zwei Schlepper festgenommen werden. Die Polizei verweist auf verstärkte Schwerpunktaktionen in den betroffenen Grenzregionen in Niederösterreich und dem Burgenland.
Politik in Alarmzustand
Reaktionen. Die Landespolitik ist angesichts dieser Meldungen in Aufruhr. So fordert etwa SPÖ-Chef Franz Schnabl „einen Assistenzeinsatz nach burgenländischem Vorbild.“ Nachsatz: „Wir wollen nicht, dass Schleppern neue Routen offeriert werden“, so der 61-Jährige.
Abschiebung. Udo Landbauer, der Landesparteichef der FPÖ, forderte, „die Afghanen sofort nach Tschechien zurückzuschieben“. Eine engmaschigere Kontrolle der Grenze sei daher dringend notwendig, führte Landbauer aus.
Massiver Anstieg? Auch FPÖ-Klubobmann und Ex-Innenminister Herbert Kickl meldete sich in der Causa zu Wort. Angesichts der angespannten Lage in den Balkanländern, vor allem in Griechenland, Serbien und Bosnien, müsse heuer wieder mit einem massiven Anstieg der illegalen Einwandererzahlen gerechnet werden“, führte der Freiheitliche aus. Nachsatz: „Es braucht permanent entschlossene Gegenmaßnahmen.“