Der Ehrentalerberg-Tunnel auf der Nordumfahrung Klagenfurt glich am Freitag nach der Massenkarambolage einem Schlachtfeld.
Der Massenunfall in einem Autobahntunnel bei Klagenfurt ist am Freitag glimpflich ausgegangen. In die Karambolage waren an die 40 Fahrzeuge mit rund 150 Insassen verwickelt. Trotzdem gab es lediglich zwölf Leichtverletzte. Die Einsatzkräfte sprachen denn auch von "einem Wunder". Der Ehrentalerberg-Tunnel auf der Nordumfahrung Klagenfurt der Südautobahn war nach dem Crash in Richtung Villach stundenlang gesperrt. Auslöser des Unfalls dürfte eine Dieselspur auf der Fahrbahn gewesen sein.
150 Menschen versorgt
Dutzende Menschen standen an den beiden
Enden des etwa 3,3 Kilometer langen Autobahntunnels, teilweise geschockt,
teilweise glücklich darüber, mit heiler Haut davongekommen zu sein. Das Rote
Kreuz organisierte Busse, mit denen die rund 150 Menschen - unter ihnen eine
Gruppe rumänischer Reisender - in eine nahe gelegene Kaserne gebracht
wurden, um dort versorgt zu werden. An eine Weiterfahrt war für sie schon
auf Grund der polizeilichen Erhebungen vorerst nicht zu denken.
Autowracks stehen kreuz & quer
Im Tunnel selbst standen die
Autowracks kreuz und quer herum, quer stehende Sattelschlepper blockierten
die Fahrbahn. "Das wird eine sehr komplizierte Bergung", meinte
einer der Polizeibeamten nach dem Lokalaugenschein im Tunnel. Erschwert
wurden die Aufräumarbeiten dadurch, dass viele Autofahrer ihre Fahrzeuge
versperrt und die Schlüssel aus dem Tunnel mitgenommen hatten. In mehreren
Sprachen versuchten die Feuerwehrleute, die Schlüssel einzusammeln.
Keine ernsthaft Verletzten
"Wir haben nach den ersten
Meldungen eine Katastrophe befürchtet"; meinte ein
Rot-Kreuz-Mitarbeiter. Dass es keine ernsthaften Verletzungen gab, war ihm
noch immer unbegreiflich. Der Rettungshubschrauber, der mit einem
Notarztteam wenige Minuten nach der Karambolage am Unfallort war, brauchte
niemanden mitzunehmen, auch die Rettungsautos hatten wenig zu tun. Umso mehr
Arbeit hatten Feuerwehr und Abschleppdienste, mit einer vollständen Räumung
der Tunnelröhre war nicht vor dem späten Nachmittag zu rechnen.
Stundenlange Blockade
Die Feuerwehr und Abschleppdienste hatten
alle Hände voll zu tun. Es wurde damit gerechnet, dass die Südautobahn in
Richtung Villach bis zum Abend blockiert bleiben würde, der Verkehr wurde
über den Klagenfurter Südring umgeleitet. Die Fahrspur in Richtung Wien war
hingegen nur kurz gesperrt.