Der 27-Jährige soll insgesamt 20 Personen erschossen haben.
Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat gegen einen 27-jährigen Syrer, der im Juni in Tirol verhaftet worden war, Anklage wegen Mordes als terroristische Straftat erhoben. Dies sagte Thomas Willam, Sprecher der Anklagebehörde, zur APA und bestätigte damit einen Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Donnerstagsausgabe). Der Mann soll im Syrienkrieg mindestens 20 Personen erschossen haben.
"Von Leiden erlöst"
Der 27-Jährige hatte vor Beamten des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung gestanden, zumindest 20 schwer verletzte Soldaten der gegnerischen Regierungsarmee des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad per Schuss "von ihren Leiden erlöst zu haben", berichtete die "TT". "Der Angeklagte hat dieses Geständnis mittlerweile jedoch widerrufen", meinte Willam. Der Beschuldigte soll als Mitglied einer Untergruppierung der "Freien Syrischen Armee" gegen die Assad-Truppen gekämpft haben.
Keine terroristische Vereinigung
Ein von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebenes Gutachten eines Nahost-Experten sei zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei dieser Untergruppierung um keine terroristische Vereinigung handle. "Es gibt einfach zu wenige Hinweise darauf", so Willam. Deshalb sei der Mann auch nicht wegen der Beteiligung an einer Terrormiliz, sondern wegen Mordes als terroristische Straftat angeklagt worden. Ihm droht laut Anklagebehörde bei Verurteilung bis zu lebenslange Haft.