Mehr Mobilität

Neue Jahresnetzkarte für Schüler

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60 Euro soll sie kosten, und für Burgenland, Wien und Niederösterreich gelten.

Schüler und Lehrlinge aus Niederösterreich, Wien und dem Burgenland können ab September 2012 mit einer neuen Jahresnetzkarte alle Strecken des Verkehrsverbundes Ostregion zu jeder Zeit für nur 60 Euro pro Jahr benützen. Bisher mussten sie zu Beginn des Schuljahres angeben, auf welcher konkreten Strecke sie das Freifahrt-Ticket nutzen wollen. Für alle anderen Strecken - und in manchen Bundesländern auch in den Ferien - mussten sie die zusätzlichen Fahrten extra bezahlen.

"Familien- und Jugendminister Mitterlehner ist es gelungen, mit der neuen Jahresnetzkarte deutliche Verbesserungen zu erreichen. Schüler und Lehrlinge sowie deren Familien profitieren davon, und der Bund spart beim Verwaltungsaufwand. Für den durch Arbeitgebermittel gespeisten FLAF entstehen durch die neue Lösung keine zusätzlichen Kosten", begrüßt Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die neue Regelung.

Verhandlungen seien im Gang, zeigte sich Mitterlehner bei einer Pressekonferenz am Montag in Baden optimistisch für eine flächendeckende Lösung. Die Neureglung wurde in Abstimmung mit den Landeshauptleuten von Wien, Niederösterreich und dem Burgenland getroffen. Sie betrifft 460.000 Schüler und 41.600 Lehrlinge - das sind rund 40 Prozent aller österreichischen Schüler und Lehrlinge. Derzeit besitzen nur 261.000 Schüler und 20.000 Lehrlinge Freifahrttickets. Die Kosten von jährlich 130 Mio. Euro, die der Familienlastenausgleichsfonds trägt, werden in etwa gleichbleiben, erläuterte Mitterlehner. Das erweiterte Angebot werde auch den geänderten Lebensrealitäten angepasst, verwies er auf die steigende Zahl an Patchwork-Familien.

Kritik kommt naturgemäß von der Opposition, allen voran der FPÖ. Sie sieht darin eine "für Rot Grün typische" Abzocke an den Pensionisten, die von den Vergünstigungen nciht profitieren.

Breite Zustimmung hingegen kommt von den Landeshauptleuten aus Wien Burgendland und Niederösterreich. Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (V) nahm anlässlich des bereits traditionellen "Drei-Länder-Treffens", bei dem gemeinsame Problemfelder erörtert werden, auf die prognostizierte Bevölkerungsentwicklung in der Ostregion Bezug: Bis zum Jahr 2030 werde ein Zuwachs von 400.000 Menschen erwartet, weshalb die Politik insbesondere auf die daraus entstehenden Spannungsfelder Wohnen, Arbeiten und Mobilität reagieren und u.a. den öffentlichen Verkehr weiter forcieren müsse. Derzeit würden 126.000 Menschen nach Wien ein- und 50.000 auspendeln. Das attraktive Top-Ticket sei ein Signal an die Jugend, dem öffentlichen Verkehr Vorrang zu geben, und ein politisches für den föderalen Gedanken. Da das Ticket in der Freizeit ebenfalls zu nutzen ist, sei es auch ein Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit der Jugend.

 

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