Ihr drohte die Abschiebung, jetzt geht sie freiwillig.
Einer Armenierin droht die Abschiebung aus Österreich. Die Gemeinde Altmünster in Oberösterriech wollte sich dagegen wehren. Seit Dienstag haben sich Menschen schützend vor die Frau gestellt. Der Pfarrer von Altmünster gab ihr sogar Kirchenasyl. Jetzt gab es eine Wendung im Fall. Die Frau erklärte sich freiwillig bereit, nach Armenien zurückzukehren.
Keine Eskalation provozieren
„Sie wollte es selbst. Sie hätte es nicht verkraftet, wenn es zur Eskalation gekommen wäre“, erzählt Pfarrer Franz Benezeder in einem Interview mit Radio Ö24. „Sie hätten sie mit der Cobra abgeholt und wir alle wissen, wie das endet“, sagt er. Der Pfarrer ging am Donnerstag selbst zur Polizei und handelte die Rückführung für die 51-Jährige aus.
Verfolgung und Folter
Sie hatte ihre Heimat verlassen, weil ihr dort als Christin Verhaftung, wenn nicht sogar Folter drohe. Seit mittlerweile drei Jahren wohnt sie nun in Altmünster. Der Fall erinnert sehr stark an Arigona Zogaj. Auch der Plan ist ein ähnlicher. So will auch sie nun durch eine freiwillige Ausreise und neuerlichem Asylantrag eine schnellst mögliche Wiedereinreise gewährt bekommen. Der Pfarrer und die Mitglieder der Plattform „Altmünster für Menschen“ geben sich positiv. „Wir sind zuversichtlich, dass sie in Armenien über die Botschaft wieder ein Visum beantragen kann. Damit es auch zu einer Familienzusammenführung kommen kann. Immerhin ist ihr Schwiegertochter und deren Kinder in Altmünster“, sagt Benezeder im Radio-Interview.
Hoffen auf das Beste
Damit ihr in Armenien nicht passieren kann, wurde Amnesty International auf den Fall aufmerksam gemacht. Die Menschenrechtsorganisation und andere politische Vertreter sorgen für das Wohlergehen der Frau. „Es sind alle daran interessiert, dass er ihr in dieser Zeit dort gut geht und das alles am Ende gut ausgeht“, erzählt der Pfarrer.
Mittlerweile ist die Frau schon in Wien. Am Freitag geht bereits ihr Flug in die Heimat zurück.