Nach Verhaftung

Pinochets Familie wieder frei

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Einen Tag nach ihrer Verhaftung in Chile sind die Witwe und fünf Kinder des Ex-Dikators Pinochet wieder frei - unter Auflagen, allerdings.

Einen Tag nach ihrer Verhaftung hat ein chilenischer Richter am Freitag die Witwe Lucía Hiriart und fünf Kinder des Ex-Diktators Augusto Pinochet unter Auflagen wieder freigelassen. Auch sechzehn Mitarbeiter Pinochets durften die Haft verlassen, wie das Gericht in Santiago de Chile mitteilte. "Ich habe diese Entscheidung getroffen, sie gestern (Donnerstag) in Haft zu nehmen, weil die Schwere der Straftaten dies erforderte", sagte der Richter Carlos Cerda am Freitag. Nun gebe es aber keine Gründe mehr, sie weiter festzuhalten. Allen Angeklagten wird Veruntreuung und illegale Bereicherung zur Last gelegt.

Die Anwälte der Familienangehörigen hatten einen Antrag auf eine vorläufige Entlassung aus der Haft gestellt und die Festnahme als "illegal" bezeichnet. Die Verwandten Pinochets könnten nicht wegen Veruntreuung öffentlichen Gelder verfolgt werden, weil sie nie ein Staatsamt inne gehabt hätten. Damit waren am Freitag alle 23 mit Haftbefehl gesuchten Angehörigen und Mitarbeiter Pinochets wieder frei. Sein Testamentsvollstrecker Oscar Aitken, der unter einer schweren Krankheit leidet, war trotz Haftbefehl zuvor gar nicht erst festgenommen worden.

Pinochet, seine Angehörigen und engste Mitarbeiter sollen Staatsgelder in Höhe von 27 Millionen US-Dollar (19 Millionen Euro) auf Konten der Washingtoner Riggs-Bank aufgehäuft haben. Pinochet regierte Chile von 1973 bis 1990 mit harter Hand und starb im Dezember vergangenen Jahres im Alter von 91 Jahren an einem Herzinfarkt. Zu der Zeit stand er unter Hausarrest.

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