Knapp dem Tod entronnen sind in der Nacht auf Freitag zwei junge Niederösterreicher. Ihre Autos aber wurden regelrecht zertrümmert.
„So viele Schutzengel, wie ich hatte, gibt’s gar nicht“, ist sich Margit K. (28) im Klaren. Die aus Rabenstein stammende Krankenschwester hatte echt Glück. Just vor ihrer Arbeitsstelle, dem Landesklinikum Lilienfeld, übersah die junge Frau an der unbeschrankten Bahnkreuzung den nahenden Zug. Der 38-jährige Lokführer Heinrich R. konnte die Garnitur nicht mehr stoppen, und so riss der Triebwagen den grauen 3er Golf rund 50 Meter mit sich. Margit K. wurde beim Crash verletzt. Der ÖBBler und seine Fahrgäste blieben unverletzt.
Im Koma. Weit weniger Glück hatte zweieinhalb Stunden später Dominik W. (19) aus Donaudorf bei Krems. Der Student wollte gegen 21.45 Uhr in Gedersdorf den Bahnübergang im Ort mit seinem blauen Mazda 323 queren. Dabei wurde sein Wagen vom Pendlerzug Wien–Krems erfasst, aufgespießt und nach rund 80 Metern in den Bahngraben geschleudert. Das Dach des Wagens auf der Beifahrerseite wurde aufgerissen und die Fahrerseite völlig demoliert. Der schwerst verletzte Unfalllenker wurde nach seiner Bergung im Kremser Spital in Tiefschlaf versetzt.
Unklar. Kopfzerbrechen bereitet Ermittlern jetzt der Unfallhergang. „Bevor es zum Crash kam, stand der Wagen schon der Länge nach auf den Schienen“, berichten sie und fragen, wie das bei einem beschrankten Übergang möglich sein kann. „Entweder er ist ins Schleudern geraten, oder der Lenker wollte sich zwischen den Halbschranken durchschlängeln“, so die Überlegungen der Experten. Der von Günther M. (42) aus Gmünd gelenkte Zug kam erst nach 650 Metern zu stehen.(wef)