Mehr als 500 Teilnehmer fanden sich am Mittwochabend am Hauptplatz ein mit riesigen Plakaten, auf denen sie ihr Mitgefühl ausdrückten.
Eine bewegende Veranstaltung für Zuversicht und den Blick nach vorne ist Mittwochabend am Hauptplatz in Amstetten über die Bühne gegangen. Dabei wurden dutzende 35 Meter lange Plakate entrollt, auf denen Bürgern ihre Gefühle rund um den dramatischen Inzest-Fall ausgedrückt hatten. Pfarrer Peter Bösendorfer meinte in seiner Ansprache: "Es gibt keinen Fall Amstetten, es gibt einen Mann, der seiner Familie etwas Schreckliches angetan hat".
500 Teilnehmer dabei
Mehr als etwa 500 Teilnehmer waren zu der Veranstaltung unter dem Motto "WIR GESTALTEN ZUVERSICHT" gekommen. Wie auch beim Lichtermeer am 29. April befanden sich darunter viele junge Personen. "Einfach zeigen, wir sind da für die Opfer", meinte eine 14-Jährige.
Plakate voller Mitgefühl
Auf den Plakaten waren Botschaften wie "Freunde sind Engel, die einem auf die Beine helfen, wenn die Flügel verlernt haben zu fliegen" oder "Mitgefühl besteht darin, dass man einander nie im Stich lässt" zu lesen. Viele Gruppierungen hatten Transparente gestaltet, etwa die Freiwillige Feuerwehr Amstetten oder die Pfadfinder.
Botschaften aus dem Ausland
Besonders innovativ bei der Gestaltung eines Plakats war der ÖAMTC. Der Club hatte ein Poster am Stützpunkt in Ybbs hinterlegt, jeder vorbeikam, konnte eine Botschaft hinterlassen. So fanden sich darauf positive Worte für die Opfer von Menschen aus Ungarn oder aus Passau.
Mit der Initiative sollte darauf aufmerksam gemacht werden, dass jenes Leben, das die Amstettner vor dem Bekanntwerden des Inzest-Falls gekannt hätten, nun weitergehe. Die Veranstaltung galt auch den Opfern. Diesen sollte noch einmal Mitgefühl ausgedrückt werden.
Für eine bessere Welt
Das Verbrechen habe "unser Leben verändert". Es brauche "Zeit, dass der Alltag einkehrt. Wir alle müssen zusammenhelfen, wir sind gefordert", so der Geistliche. "Möge diese Aktion ein erster Schritt" dazu werden. "Mögen uns die Transparente daran erinnern, an einer besseren Welt zu arbeiten", sagte Bösendorfer.
Sonja Mille von der Frauenberatungsstelle Mostviertel meinte bei ihrer Rede, dass die "Unfassbarkeit dieses Falles" nun anderen Frauen Mut mache. "Wir werden vermehrt auf das Thema häusliche Gewalt aufmerksam machen".