750 Jobs weg

Fertighaushersteller Kampa vor dem Aus

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Die Gespräche mit 70 möglichen Investoren blieben erfolglos. Das deutsche Unternehmen ist insolvent.

Für den insolventen deutschen Fertighaushersteller Kampa gibt es keine Zukunft mehr. Nach ergebnislosen Gesprächen mit fast 70 möglichen Investoren werde nun unverzüglich die Kündigung der Mitarbeiter eingeleitet, teilte Insolvenzverwalter Werner Schreiber am Mittwoch mit. Zuletzt hatte Kampa rund 750 Beschäftigte.

Der Insolvenzverwalter werde versuchen, für die Standorte und Werke der Kampa-Gruppe "auch Einzellösungen zu finden", hieß es. Wo dies nicht gelingt, sollen Immobilien, Musterhäuser, Maschinenpark und Markenrechte einzeln abgestoßen werden.

Gespräche mit Interessenen erfolglos
Die Kampa AG, nach eigenen Angaben Europas führender Fertighausbauer, hatte Mitte März einen Insolvenzantrag gestellt. Danach hatte es Gespräche mit insgesamt 69 Interessenten gegeben.

Zuletzt hatte der Verwalter auf einen deutsch-schweizerischen Kandidaten gesetzt. Dieser hatte sich als Einziger bereit gezeigt, 450 Arbeitsplätze zu erhalten. Jedoch seien die nötigen finanziellen Zusagen zur Auffanggesellschaft, zum Kaufpreis und den Investitionen ausgeblieben. Die Finanzierungszusage einer schweizerischen Großbank habe sich "als nicht belastbar herausgestellt", wie es hieß.

Der Großaktionär der Kampa AG, die Investmentgesellschaft Triton, hatte nach Angaben Schreibers Gespräche zu einer Übernahme in Aussicht gestellt, um ein endgültiges Auseinanderbrechen der Kampa-Gruppe zu verhindern. "In den vergangenen Tagen wurden daher umfangreiche Verhandlungen mit Triton geführt." Am Donnerstag habe Triton jedoch mitgeteilt, dass über eine Übernahme noch nicht entschieden werden könne. "Der Insolvenzverwalter ist daher aus insolvenzrechtlichen und arbeitsrechtlichen Gründen gezwungen, unverzüglich die Freistellung der Mitarbeiter der Kampa-Gruppe einzuleiten." Kampa hat in Deutschland acht Standorte.

Im ersten Quartal hatte der Konzern einen deutlichen Rückgang der Zahl fertiggestellter Häuser auf nur noch 99 hinnehmen müssen (erstes Quartal 2008: 132). Zudem hatte das Unternehmen einen drastischen Rückgang der Aufträge verzeichnet. Sie sanken auf 688 Häuser (2008: 971) mit einem Volumen von 136 Mio. Euro (2008: 162 Mio.).

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