Seit Mitte Juni wurde NÖ wiederholt Opfer gewaltiger Fluten und Hagelschläge
Blitze ließen zwei Bauernhöfe bei Groß Gerungs und einen Wald in Neu Pölla im Bezirk Zwettl in Flammen aufgehen wie einen EVN-Trafo in Wallsee bei Amstetten – 3.000 Haushalte ohne Strom. Auch in Schöngrabern bei Hollabrunn verglüht ein Schuppen, bei Tulln wird ein Rohbau abgedeckt, unzählige überflutete Keller sowie umgestürzte Bäume in fast allen Bezirken. 1.500 Mann der Feuerwehr waren wieder im Dauereinsatz. Das ist die Bilanz der Gewitterfront, die sich über das Land schob. Dabei hatte die Region noch Glück: Der angekündigte Hagelsturm über dem südlichen Waldviertel und der Wachau konnte entschärft werden. Das rettete Winzern dort ihren Wein.
Schon um 14 Uhr türmten sich am Sonntag graugelbe riesige Gewitterwolken hoch über dem Waldviertel. Sie warnen vor einem massiven Hagelsturm.
Hagelflieger
„Wie erwartet brach um 19 Uhr der Sturm los“,
schildert Hagelflieger-Boss Hannes Eckharter den folgenden Einsatz. Mit drei
Cessnas starteten die mutigen Piloten des Kulturenschutzvereins Langenlois
vom Flugplatz Gneixendorf aus in die Wetterfront, impften das Gewitter mit
Silberjodit. „Das setzt Millionen von Kristallen frei, die der Wind in die
Eiswolken treibt. Das vertreibt nicht das Wetter, hat aber Einfluss auf den
Niederschlag. Statt Hagel gibt’s Regen, Eis wird zu Wasser.
Gefährliche Einsätze
Eine Stunde lang mühen sich die
Crews durch die Sturmböen. „Zeitgleich hatten wir 25 Gewitterzellen zwischen
Dunkelsteinerwald und Zwettl auf dem Wetterradar“, berichtet Eckharter, „mit
solchen Einsätzen haben wir heuer sicher schon zwölf Mal den Wein auf den
Reben gerettet.“ Um 20.30 Uhr ruft Eckharter zur Landung – ein weiterer,
gefährlicher Einsatz ist zu Ende, „heuer bisher der heftigste“