Im Fall rund um eine sechsköpfige Familie aus Tschetschenien bleibt das Innenministerium offenbar hart.
Am 2. Jänner musste Familie Tikaev ihre Sachen packen und aus der Wohnanlage der Volkshilfe in Wien-Floridsdorf ziehen. Seither lebt sie unter permanenter Abschiebe-Drohung in einem Container im Flughafen-Rückkehrzentrum in Schwechat. Die Familie war 2011 nach Österreich gekommen und gilt als gut integriert. Anträge auf Asyl oder humanitäres Bleiberecht wurden abgelehnt.
Nun soll die Abschiebung der gutintegrierten Familie trotz heftiger Kritik aus Gesellschaft und Politik feststehen. Das berichtet der Blogger Daniel Landau auf Twitter. "Das BMI steht am Standpunkt, alles 'rechtmäßig abgeschlossen' heißt wohl, morgen wird die Familie T., vier Kinder und ihre Eltern abgeschoben", schreibt er. Seit einiger Zeit setzt er sich für ein Bleiberecht der Familie in Österreich ein.
Bis zuletzt gab sich die Familie und vor allem die vier Kinder optimistisch. Der kleine Ali schickte letzten Donnerstag noch eine Videobotschaft an seine Klassenkameraten in einer Wiener NMS. "Mir geht's gut, aber ich vermisse euch. Schöne Grüße von mir an euch und ich komme bald zurück", sagte er.
ACHTUNG: Das BMI steht am Standpunkt, alles „rechtmäßig abgeschlossen“ heißt wohl, morgen wird die Familie Tikaev, vier Kinder und ihre Eltern abgeschoben.
— Daniel Landau (@LandauDaniel) 22. Januar 2018
Nach Meinung von einigen Rechtsexpert_innen unter grober Missachtung des Kindeswohls.
Ich weine, hilft aber auch nichts. https://t.co/5TYqL37C4d
Wiener Grünen-Chefin fordert Schulbesuch
Den Bezirk Schwechat durften sie nicht verlassen. Für die Kinder bedeutete das bis jetzt, dass sie nicht zur Schule gehen können. Damit werde ihr Wohl gefährdet, teilte Wiener-Grünen-Chefin Vassilakou der Schwechater Fremdenpolizei in einem Schreiben mit. Sollte diese den Schulbesuch nicht ermöglichen, will Vassilakou nächste Woche Anzeige bei Bezirks-, Pflegschaftsgericht, Jugendamt und der Kinder- und Jugendanwaltschaft erstatten.