S1-Ankündigung

"Ideologisch getrieben": Mikl-Leitner reagiert auf Lobautunnel

Es gibt nur wenige Themen in der österreichischen (Polit-)Landschaft, die so lange diskutiert wurden, wie der Ausbau des Lobautunnels inklusive S1 - nun gibt es grünes Licht. NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) zeigen sich begeistert.

Wenig überraschend führte die Ankündigung von Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) zum Lobautunnel zu gemischten Reaktionen, um es milde auszudrücken. Vor allem Umweltorganisationen wiesen stets auf die Nachteile für Flora und Fauna hin. Gerade aus Niederösterreich hörte man aber großes Aufatmen.

Darunter Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), die den Bau des Lückenschlusses der S1 als "gute Nachrichten für die Bewohnerinnen und Bewohner der Ost-Region" bezeichnete. Niederösterreich dränge seit vielen Jahren auf die Realisierung der "S1 Wiener Außenring Schnellstraße", die Wien, das Marchfeld und den Zentralraum Niederösterreichs besser verbinden soll.

Landbauer: "Nicht von links-grünen Klimafetischisten abbringen lassen"

"Endlich geht bei diesem zentralen Verkehrsprojekt etwas weiter." Damit ziehe die Bundesregierung einen "Schlussstrich unter die ideologisch getriebene Verkehrspolitik der vergangenen Jahre", meinte Mikl-Leitner in einer Aussendung. Außerdem sprach sie von einem "wichtigen Teilerfolg, den es braucht, um die S8 im Marchfeld zu realisieren".

Auch Stellvertreter und NÖ-Verkehrslandesrat Udo Landbauer (FPÖ) zeigte sich begeistert, ging aber noch etwas weiter: "Es ist ein längst überfälliger Schritt. Minister Hanke soll sich nicht von links-grünen Klimafetischisten vom richtigen Weg abbringen lassen." Und weiter: "Wir in Niederösterreich hoffen, dass Hanke mit voller Kraft auch an der Errichtung des zweiten Abschnittes (der eigentliche Lobautunnel, Anm.) arbeitet."

Grüne: "Braucht endlich konsequente Bahn-Offensive"

Die Wirtschaftskammer Niederösterreich schloss sich diesem Tenor an. "Der Bau des Lobautunnels ist eine bedeutende Maßnahme für die wirtschaftliche Entwicklung. Mit der S1 schaffen wir eine moderne Verkehrsader, die Betriebe entlastet, Logistik vereinfacht und die Standortattraktivität Niederösterreichs wie auch Wiens erhöht", wurde WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker in einer Aussendung zitiert.

Gegenstimmen gibt es wenig überraschend von den Grünen. Klubobfrau und Landessprecherin Helga Krismer fand harte Worte: "Minister Hanke streicht lieber Investitionen in den dringend nötigen Bahnausbau in Niederösterreich und lässt damit Tausende Pendlerinnen und Pendler im Stich – gleichzeitig findet er genug Geld, um die Wünsche der Frächter-Lobby zu erfüllen. Anstatt Steuermillionen in Betonprojekte wie den Lobautunnel zu versenken, braucht es endlich eine konsequente Bahn-Offensive für Niederösterreich."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten