Nach 210 Jahren

Kaiseradler in NÖ wieder heimisch

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Im Burgenland sind sie bereits, nun kommen Kaiseradler auch nach NÖ.

Rund zehn Jahre nach dem Comeback des Kaiseradlers im Burgenland richten sich die Steppenvögel nun auch in Niederösterreich wieder heimisch ein. Ornithologen der Vogelschutzorganisation BirdLife konnten erstmals frisch geschlüpfte Jungtiere in den March-Thaya-Augen beringen, teilte BirdLife mit.

Zwei-Meter-Spannweite
Der Kaiseradler zählt zu den imposantesten Vögeln Europas. Mit rund zwei Metern Spannweite ist er etwa so groß wie der Steinadler. Im Gegensatz zu seinem Verwandten, der alpine Gegenden bevorzugt, ist der Kaiseradler ein Bewohner weiter, offener Landschaften. Seine Hauptbeute sind Ziesel und Hamster, bisweilen schlägt er auch Säugetiere mittlerer Größe. Seinen Horst errichtet der Kaiseradler in Bäumen. Der weltweit bedrohte Vogel brütet vom östlichen Mittelmeer bis Zentralasien.

Rückkehr 1999 ins Burgenland
1999 war der Kaiseradler nach fast 200 Jahren Abstinenz nach Österreich, genauer gesagt in das Burgenland, zurückgekehrt. Mittlerweile brüten wieder bis zu fünf Paare in Ostösterreich. In Niederösterreich gab es einen ersten Bruterfolg im Vorjahr, allerdings scheuten sich die Vogelschützer noch davor, die Jungtiere zu beringen. Es gab nur ein einziges Brutpaar und die Gefahr einer Störung des Brutgeschäfts war den Experten dann doch zu hoch.

Heuer war es dann doch so weit, nachdem zwei Paare erfolgreich Nachwuchs bekamen, wurde in einem Nest beringt. Über den Berg sind die Jungtiere allerdings noch nicht, die Überlebensrate bei den Jung-Adlern liegt bei unter 30 Prozent, so Gabor Wichmann von BirdLife.

Genaue Standorte der Kaiseradler-Horste geben die Vogelschützer nicht bekannt. Zu groß ist die Befürchtung, dass sie Tiere etwa durch Schaulustige vertrieben werden könnte. Im schlimmsten Fall verlassen die Alttiere den Horst während der Brutzeit, für die Jungtiere ist das das sichere Todesurteil.

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