Europatag 2025

Mikl-Leitner appelliert: "Glauben wir an dieses Europa"

St. Pölten wurde heute zur Bühne für einen bewegenden Europatag. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner setzte vor 1.000 Gästen mit klaren Worten ein kraftvolles Zeichen für Frieden, Freiheit und Verantwortung. 

Unter dem Motto "Erinnern für die Zukunft" ging heute im Festspielhaus St. Pölten ein emotionaler Europatag über die Bühne. Der Einladung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) folgten rund 1.000 Gäste, darunter 500 Jugendliche. Der Festakt schlug eine Brücke zwischen den Erfahrungen älterer Generationen und den Perspektiven der Jugend. Die Eröffnung und musikalische Begleitung übernahm das Jugendorchester der Europäischen Union, das mit Werken von Johann Strauss für einen würdigen Rahmen sorgte. 

"Glauben wir an Europa"

Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union vor 30 Jahren sei ein Meilenstein gewesen, durch den "Niederösterreich vom Rand Europas ins Zentrum gerückt sei", blickte die Gastgeberin zurück. Wir alle hätten durch die Europäische Union so viele neue Möglichkeiten, Chancen und Freiheiten dazubekommen. Das sei aber keine Selbstverständlichkeit. "Es ist das Ergebnis von politischen Entscheidungen und vor allem das Ergebnis europäischer Zusammenarbeit", so Mikl-Leitner.

Moderatorin Danielle Spera, Zeitzeugin Erika Freeman und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Moderatorin Danielle Spera, Zeitzeugin Erika Freeman und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

© NLK Pfeiffer

Die Europäische Union sei nicht perfekt, räumte sie ein, doch sie bleibe die beste Chance auf ein Leben in Friede, Freiheit und Wohlstand. Besonders die Jugend müsse eingebunden werden, damit Demokratie lebendig bleibe. "Glauben wir an dieses Europa", so der Appell der Landeschefin. Gerade angesichts des Krieges in der Ukraine wurde an diesem Europatag spürbar, wie zerbrechlich Frieden ist und wie wichtig es bleibt, europäische Werte zu schützen und zu verteidigen. 

Europas Zukunft - Verantwortung und Mut 

In einer eindrucksvollen Gesprächsrunde unter Leitung von Danielle Spera sprach die Zeitzeugin und weltbekannte Psychotherapeutin Erika Freeman über ihre Lebenserfahrungen. Sie war als Kind vor den Nationalsozialisten in die USA geflohen. Ihr Rat an die Jugend: "Glaubt nicht alles, zweifelt ein bisschen, aber seid euch sicher, ihr könnt alles schaffen“ und "mach dich nicht wichtig, sondern Nützlich, dann bist du wichtig". 

Autorin Zdenka Becker schilderte ihre Jugend in der Tschechoslowakei und erklärte, wie die Literatur dafür sorge, die Vergangenheit nicht zu vergessen und sie in die Zukunft zu tragen.  Niederösterreichs Landesschulsprecherin Hannah Scheidl sprach über den Umgang mit Sozialen Medien in Zeiten von Fake News. "Wir Jungen müssen kritisches Denken lernen und Informationen richtig einzuordnen“ , so Scheidl. 

In einer Keynote unter dem Titel "The Future of the Past“ beleuchtete der bulgarische Politologe Ivan Krastev die Herausforderungen Europas im 21. Jahrhunderts. Er plädierte dafür sich nicht in eine vermeintliche bessere Vergangenheit zurückzuwünschen, sondern sich in die Zukunft zu verlieben. In einer weiteren Keynote sprach Digitalexperte Christian Winkelhofer über "Die Suche nach dem Authentischen“ und zeigte dabei Chancen von Digitalisierung und KI, der in Österreich die Mehrheit skeptisch gegenübersteht, auf.

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