Kulturzentrum

Moschee in Bad Vöslau eröffnet

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Ein großer Besucherstrom und keine Misstöhne begleiteten die Eröffnung.

Ohne Misstöne und unter großem Besucherinteresse - über 2.000 Menschen waren gekommen - ist am Samstagnachmittag das türkische Kulturzentrum in Bad Vöslau eröffnet worden, in dem sich auch eine Moschee befindet. Als Träger fungiert die türkisch-islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich (ATIB). Allen Ansprachen gemeinsam war der Appell an Dialogfähigkeit und Begegnung.

"Besondere Einheit"
Blaue und weiße Luftballons am neuen grünen Schmiedeeisenzaun, Blasmusik aus Bad Vöslau und eine ATIB-Folkloregruppe, tanzende Derwische, freundliche Menschen, die rote Rosen verteilen, ein türkischer Kinderchor, der die niederösterreichische Landeshymne intoniert: Geradezu Volksfeststimmung verbreitete sich vor dem Gebäude in der Castelligasse 11, das zum Teil durch ein großes Transparent verhüllt war. Darauf stand in deutscher und türkischer Sprache: "So oft kennen wir nur eine Seite, die stachelige. Wenn Gegensätze eine Verbindung finden, entsteht eine besondere Einheit."

Den Geist dieser Einheit beschworen alle Redner an dieser vom Schauspieler und Musiker Roman Martin moderierten Feier. "Wir vertreten Werte, die für den gesellschaftlichen Frieden unverzichtbar sind: Liebe, Respekt, Toleranz und Dialog", versicherte ATIB-Präsident Mehmet Emin Cetin, der seiner Hoffnung Ausdruck verlieh, dass das Zustandekommen des Zentrums auch für andere Bundesländer, ja für andere Staaten beispielgebend sein kann. In weiteren Wortmeldungen von ATIB-Funktionären wurde darauf hingewiesen, dass das Zentrum besonders als Treffpunkt für Jugendliche dienen soll ("für alle, nicht nur für türkische"). Es soll hier auch Deutschunterricht erfolgen und Nachhilfe gegeben werden.

"Wir bauen Gotteshäuser, keine Kasernen", beteuerte auch Anas Schakfeh, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich. Die durch ein Mediationsverfahren zustande gekommene architektonische Lösung bezeichnete Schakfeh als "gelungenen Kompromiss". Seitens der Stadtgemeinde Bad Vöslau betonte Bürgermeister Christoph Prinz (Liste Flammer) den im Vorfeld der Eröffnung stattgefundenen "manchmal harten, aber ehrlichen Umgang miteinander". Die Türen seien nun offen, doch Integration bedürfe der Förderung und der Forderung, erklärte Prinz. Das Erlernen der deutschen Sprache stelle jedenfalls eine wesentliche Voraussetzung für Integration dar.

Offene Türen
"Schauen wir darauf, dass die Türen offen bleiben", meinte Erika Adensamer (V), Abgeordnete zum NÖ Landtag, und wünschte allseits ein "beglückendes Miteinander in der Vielfalt." Pfarrer Jürgen Romanovsky überreichte Salz und Brot als Gastgabe, Martin Rupprecht als Vertreter der Erzdiözese Wien überbrachte ein Geschenk von Kardinal Christoph Schönborn: Ein Bibellexikon. Einer der Redner hatte es zuvor auf den Punkt gebracht: "Das Miteinander ist wichtiger als das Gebäude".

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