In der Photovoltaik sind 4.500 statt bisher 2.000 Gigawattstunden bis 2030 geplant, in der Windkraft 8.000 statt 7.000 GWh.
Niederösterreichs Landesregierung hat den Klima- und Energiefahrplan einstimmig beschlossen. Im Vergleich zum Beschluss 2019 wurden laut Aussendung von Montag die Photovoltaik-Ziele von 2.000 auf 4.500 Gigawattstunden (GWh) bis 2030 erhöht, in der Windkraft von 7.000 auf 8.000 GWh. "Wir wollen unsere Heimat weiter unabhängig von fossilen Energieimporten machen, unsere Versorgungssicherheit stärken und zum Schutz unseres Klimas beitragen", sagte VP-Landesvize Stephan Pernkopf.
"Dabei setzen wir vor allem auf PV-Anlagen auf Dächern, Hallen und Parkplätzen statt auf wertvollen Äckern", erklärte Pernkopf, der Niederösterreich als "Ökostromlokomotive Österreichs" bezeichnete. Bei der Windkraft sehe das Land zudem viel zusätzliches Energiepotenzial im Repowering, also der Modernisierung bestehender Anlagen.
Fokus auf Ausbau von Stromspeichern
Ein Fokus werde auf den Ausbau von Stromspeichern gelegt, die die Netze entlasten, die Effizienz der erneuerbaren Energien erhöhen und auch für größtmögliche Blackout-Sicherheit sorgen. "Das neue Elektrizitätswesen-Gesetz des Bundes sieht in diesem Punkt einiges vor. Ziel muss sein: So viel Netzausbau wie nötig, bei so wenigen Kosten wie möglich", sagte der LH-Stellvertreter. Speicher seien dabei ein wichtiger Teil. Gleichzeitig sei es ihm wichtig, dass alle, die schon etwas für die Energiewende getan haben und sich zum Beispiel selber kleine PV-Anlagen installiert haben, "weiterhin gut arbeiten können und nicht benachteiligt werden. Deshalb werden wir in der Begutachtung alle Details genau anschauen und prüfen", kündigte Pernkopf an.
Experten erwarten der Aussendung zufolge durch den weiteren Energie-Ausbau nicht nur eine wesentlich höhere Unabhängigkeit, sondern auch 1,6 Milliarden Euro an heimischer Wertschöpfung und 60.000 Arbeitsplätze durch Investitionen etwa in Infrastruktur, PV, Windkraft und Gebäudesanierungen. Niederösterreich könne seinen Strombedarf bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien decken, u.a. mit 820 Windkraftanlagen und 143.000 PV-Anlagen. Gleichzeitig nehme der Strombedarf kontinuierlich zu. 2024 wurden 30.000 PV-Anlagen in Niederösterreich neu installiert. Zudem habe Niederösterreich eine lange Tradition beim Einsatz regionaler Biomasse in der Raumwärme und wolle diese fortsetzen, hieß es. 2024 haben 15.000 Haushalte ihre Heizungen auf Biomasse, Fernwärme oder Wärmepumpe umgestellt.