AK-Studie

Pendler klagen über Staus und verspätete Züge

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Wien-Pendler beklagen sich über Zugverspätungen und fehlende Park & Ride-Plätze am Bahnhof. Autopendler kämpfen vorwiegend mit Staus.

Tag für Tag pendeln 190.000 Arbeitnehmer aus Niederösterreich und dem Burgenland nach Wien in die Arbeit. Davon kommen fast drei Viertel mit dem Auto und jeder Vierte mit Bus und/oder Bahn.

Eine AK Erhebung von Barrieren auf den Einpendlerstrecken nach Wien zeigt: Die Pendler beklagen sich über Zugverspätungen, mangelhafte Informationen, Langsamfahrstrecken, zu wenig Komfort, z.B. defekte Heizungen oder unbequeme Garnituren, fehlende Park & Ride-Plätze am Bahnhof. Autopendler kämpfen vorwiegend mit Staus. "Es gibt zu viele Barrieren am Arbeitsweg", sagt AK-Verkehrsexpertin Sylvia Leodolter.

Keine Sitzplätze
Die AK hat Einpendlerstrecken näher unter die Lupe genommen. Bei Pendlern aus dem Osten - Neusiedl, Parndorf, Bruck/Leitha, Gramatneusiedl: Die Einpendler schlagen sich mit Verspätungen und Langsamfahrstrecken herum. Sie versäumen dadurch ihre Anschlüsse. Sehr oft lässt das Platzangebot zu wünschen übrig, z.B. beim Zug aus Bratislava gibt’s schon in der Früh in Parndorf keinen Sitzplatz mehr. Am Nachmittag und frühen Abend sind diese Züge zurück in den Seewinkel auch überfüllt.

Baustelle beim Flughafen
Von Bruck/Leitha wiederum müssen Autofahrer im Stau Geduld beweisen, z.B. auf der A 4 beim Flughafen Schwechat wegen einer Baustelle.

Mangelhafte Information
Barrieren für Pendler aus dem Süden - Wiener Neustadt, Ebenfurth, Baden: In vielen Zügen gibt’s defekte Heizungen oder im Sommer keine klimatisierten Waggons, die dazu noch unbequem sind. Auf der Pottendorfer Linie gibt’s Verspätungen und eine geringe Zugfrequenz. In Müllendorf ist der Warteraum am Bahnhof für früh fahrende Pendler geschlossen. Auf der ganzen Strecke sind auch die Informationen mangelhaft: Über Verspätungen wird man entweder spät oder gar nicht informiert. So kann es vorkommen, dass Pendler eine Stunde ohne Info am Bahnhof stehen, da er nicht besetzt ist. In Wiener Neustadt ist das Bahnhofs-Parkdeck bis sieben Uhr früh voll, auch am Bahnhof Baden ist das Park & Ride-Angebot recht gering.

Fahrpläne werden nicht eingehalten
Barrieren für Pendler aus St. Pölten, Wolkersdorf, Marchegg, Hollabrunn: Der Fahrplan wird auf diesen Strecken fast nie eingehalten. Aus Richtung Marchegg sind die Euroregio-Züge aus der Slowakei gegenüber normalen Pendlerzügen bevorzugt. In Deutsch Wagram gibt’s zu wenig Park & Ride-Plätze. Besonders arg: Das Umsteigen von der S9 aus Hollabrunn in die S7 zum Betriebsgebiet 10/11. Bezirk kostet Pendler 27 Minuten Wartezeit (u.a. bei einer Nettofahrzeit von 30 Minuten). "Pendler brauchen hier fast eine Stunde für den Weg in die Arbeit und das für 18 Kilometer", kritisiert Leodolter. Barrieren für Autofahrer: Stau auf der A 22 und auf der Westeinfahrt täglich ab sieben Uhr früh.

Vom Südbahnhof zum Südtiroler Platz
Barrieren in Wien: Wenn in Bahnhöfen Lifte und Rolltreppen kaputt sind, kann’s lange dauern. Eine besondere Zumutung: Die Wege vom Südbahnhof zur U1 Südtiroler Platz.

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