Seine Sammelleidenschaft ist einem 67-Jährigen in Marbach an der Donau (Bezirk Melk) zum Verhängnis geworden.
Polizisten stellten in dem Wohnhaus des Pensionisten am 4. November u.a. 19 Gewehre, 13 Revolver, fünf Pistolen und einen Schlagring sicher. Der Mann wurde angezeigt, gaben der NÖ Sicherheitsdirektor Franz Prucher und Rudolf Slamanig, Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, bei einer Pressekonferenz in St. Pölten am Montag bekannt.
5.000 Stück Munition
Umfangreiche Ermittlungen waren der
Hausdurchsuchung vorangegangen, meinte Slamanig. Die Beamten fanden in den
Räumlichkeiten des Verdächtigen auch gut fünftausend Stück Munition,
darunter verbotene Patronen sowie einen Schlagring. Darüber hinaus
beschlagnahmten die Polizisten fünf Nebelhandgranaten und Treibladungen für
Granatwerfer sowie Sprengkapseln. Der Pensionist besaß keine Dokumente für
den Besitz von Waffen.
Waffen "geerbt" und auf "Flohmärkten gekauft"
Seine
"Sammlung" hatte der Pensionist laut Slamanig im Keller, der Garage sowie in
der Werkstatt seines Hauses gelagert. Doch nicht nur dort: "Waffen wurden
auch im Schlafzimmer gefunden", sagte Slamanig. Ein Stück habe der
Pensionist im Schlafgemach auch in einem Buch versteckt. Die Seiten
ausgeschnitten, verborg sich in der Lektüre eine Waffe, führte der Leiter
des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung aus.
Gegen den Pensionisten wurde ein Waffenverbot verhängt. Der 67-Jährige, laut Slamanig stammt er "aus geordneten Verhältnissen", galt bisher als unbescholten. "Es gibt keine Hinweise, dass er in Verbindung mit einer kriminellen Organisation steht", meinte Slamanig. Der Niederösterreicher habe angegeben, die Waffen über Erbschaften oder von mittlerweile bereits verstorbenen Personen bezogen zu haben. Auch auf Flohmärkten habe der 67-Jährige einige Stücke erworben.