Erst beim 2. Besuch wagte Gangster den blitzschnellen Griff in die Geldlade.
Maria Lanzendorf. Auch wenn der Postraub in zwei Akten Mittwochabend ohne Publikum über die Bühne ging – Kassier Alfred J. (45) aus Wien-Simmering ist jetzt der Held.
Kampf
Der Postler fackelte nicht und fasste den 1,80 Meter
großen, schlanken, jungen Täter nach dessen Griff in die Kassenlade am
Schlafittchen. „Trotzdem ist er weg“, bedauert der Postfuchs den Verlust von
7.000 Euro in kleinen Scheinen.
Rückblick
Es ist 17.25 Uhr. Die Bank vis-à-vis hat schon
geschlossen, das Personal ist jedoch noch am Arbeiten. Das Café daneben ist
gut besucht. Den Postraub nimmt niemand wahr. „Der abgetauchte, ursprünglich
maskierte Täter war vermutlich bewaffnet“, weiß Chefermittler Helmut
Burgsteiner. Der überfallene Alfred J. will eine „größere Faustfeuerwaffe“
in der rechten Jackentasche des Banditen wahrgenommen haben.
Weiche Knie
Schon um 15.45 Uhr war derselbe, dunkel gekleidete
Mann im Postamt erschienen, hatte sich aber mit „Jetzt hab ich den
Erlagschein vergessen“ offenbar mutlos wieder aus dem Staub gemacht. Dabei
wurde er von Zeugen beobachtet und später in einer nahen Siedlung gesehen.
90 Minuten später hat er dann Ernst gemacht.