Wollte Herz-Damen verwöhnen

Obama-Räuber: "Ich tat es aus Liebe"

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Mit den Banküberfallen finanzierte er sein Leben als "Big Spender".

Was treibt einen BMW-Fließbandarbeiter dazu, zum Serien-Bankräuber zu werden? Im Fall des Gangsters mit der Obama-Maske war es Pech beim schöneren Geschlecht: „Ich dachte, ich kann Frauen nur halten, wenn ich ihnen Luxus biete“, sagte er bei Einvernahmen: „Und so kam alles, wie es kam.“

Derzeit sitzt der 45-jährige Bayer Roland L. in der Justizanstalt Ried in U-Haft und wartet auf seine Anklage. Seit 2008 hat er Oberösterreich in Atem gehalten, sechs Banken im Salzkammergut und im Innviertel überfallen. Nach dem siebenten Coup in Fornach Ende März wurde der Mann, der sich stets hinter einer Maske des US-Präsidenten versteckte, gefasst.

Seine Räuberkarriere begann vor 20 Jahren. Roland L., von Kumpels „Flocke“ genannt, lebte mit seiner Freundin zusammen, träumte von Heirat und Familie. Als ihn die Verlobte verließ, knallte der bis dahin biedere Bürger völlig durch.

„Er hat es krachen lassen und weit über seine Verhältnisse gelebt“, so der Vizepräsident des Landshuter Landsgerichts, Christoph Fellner. Bald pumpte „Flocke“ Freunde an. Als die ihm nichts mehr borgten, begann er mit den Überfällen. Zumal er eine neue Liebe gefunden hatte, der er als Big Spender imponieren wollte. Wer verwöhnt, dachte er, wird nicht verlassen. Doch als er für neun Raubzüge in Bayern elf Jahre Haft ausfasste, wollte die Herzdame trotzdem nicht warten.

2006 wurde er entlassen. Roland L. fand keinen Job, dafür aber wieder an einer Frau Gefallen. Und in deren Augen wollte er nicht der Ex-Knacki sein, sondern ein Mann von Welt, der seiner Geliebten Champagner, Cartier und Kaviar bietet. Also suchte er wieder schnelles Geld – und überfiel Banken im benachbarten Oberösterreich. Zur Planung seiner Coups mietete sich der 45-Jährige sogar eine Dachgeschoß-Wohnung im Nachbarort.

Jetzt planen Geschworene für ihn. (hij, bom)

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