Kurz vor der Ausmusterung

Soldat (20) rammte Kameraden Regenschirm-Spitze ins Gesicht

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Kurz vor der offiziellen Ausmusterung der Wachtmeister in Enns (Bezirk Linz-Land) ist es in der Nacht auf Freitag bei einer privaten Feierlichkeit der Soldaten zu einem blutigen Zwischenfall gekommen.  

Ein 20-Jähriger rammte einem anderen 33-Jährigen Bundesheer-Angehörigen die Spitze eines Regenschirms ins Gesicht. Der Ältere erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen und musste ins Spital eingeliefert werden. Der Angreifer wurde festgenommen. Er verweigert die Aussage.

Der 33-Jährige aus Niederösterreich war mit anderen Kameraden, darunter auch der 20-Jährige, in einem Lokal, um die Ausmusterung zu feiern. Laut Bericht der Polizei soll der junge Soldat aus dem Bezirk Braunau immer wieder gegen die anderen gestichelt und provoziert haben. Kurz nach 1.30 Uhr als die Männer die Bar verließen, sprach ihn der 33-Jährige auf das Verhalten an. Ohne Vorwarnung griff daraufhin der Innviertler zum Schirm und rammte ihm die Spitze unterhalb des Auges ins Gesicht. Nach der Attacke war der Niederösterreicher vorerst noch ansprechbar und ging mit den anderen zurück in die Kaserne.

"Ein dort anwesender Sanitäter hatte ihm dringend angeraten, sich ärztliche Hilfe zu holen", bestätigte Bundesheersprecher Michael Bauer den Vorfall am Samstag gegenüber der APA. Der Mann legte sich aber wie die anderen nieder. Erst am nächsten Tag in der Früh bemerkten die anderen Kameraden den schlechten Gesundheitszustand und setzten die Rettungskette in Gang. Ein behandelnder Arzt erstattete schließlich Anzeige bei der Polizei wegen schwerer Körperverletzung.

Die Staatsanwaltschaft Steyr ordnete die mündliche Festnahmeanordnung des 20-Jährigen an. Er wurde von der Polizei Enns festgenommen und in die Justizanstalt Garsten überstellt. Die Polizei hat die Ermittlungen übernommen. "Die U-Haft wurde beantragt", teilte Staatsanwältin Julia Rauscher am Samstag auf APA-Anfrage mit. Informationen, ob und wie weit sich der 20-Jährige gegenüber dem Haftrichter erklärt hatte, standen noch aus. Bundesheersprecher Bauer betonte, "der Zeitpunkt war außerhalb des Dienstes und außerhalb der Kaserne". Es bestehe kein Zusammenhang mit einem dienstlichen Hintergrund, daher führe das Bundesheer keine Ermittlungen durch.

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