Täter vor Drama nackt aufgegriffen

Amtsarzt erklärte "Mörder" für harmlos

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Die Polizei musste einen Bauern wieder laufen lassen. Da erschoss dieser seine Mutter.

. Bis heute können Freunde und Bekannte kaum glauben, was sich im April auf einem herrschaftlichen Vierkanthof in der Gemeinde Kronstorf abgespielt haben soll. Nach den abgeschlossenen Ermittlungen der Polizei griff der Landwirt Florian H. (46) zu seinem Jagdgewehr, schoss zweimal aus nächster Nähe auf seine Mutter Hilde. Die 81-Jährige war auf der Stelle tot.
 
Das Familiendrama wäre möglicherweise zu verhindern gewesen, denn nur Stunden vor der Gewalttat war Florian H. bereits in der Obhut der Polizei. Zuvor hatte sich der 46-Jährige trotz bestehender Corona-Beschränkungen in sein Auto gesetzt gehabt, um „nach Amerika zu verreisen“. Unterwegs überlegte er es sich jedoch anders, zog sich splitternackt aus und marschierte durch die Gegend.
Die alarmierte Polizeistreife reagierte umsichtig. Sie beruhigte Florian H. und beschloss, ihn einem Amtsarzt vorzuführen, weil seine psychische Verfassung auch für Laien offenkundig war. Die Beamten hielten eine Unterbringung in der Psychiatrie für angebracht.
 
Doch der Amtsarzt sah hierfür keine Notwendigkeit;: „Der ist doch harmlos, bringt ihn nach Hause“, sagte der Mediziner. Kaum am Hof angekommen, kam es wie so oft zum Streit zwischen Mutter und Sohn.
Die Alt-Bäuerin beschimpfte Florian H. als Versager, weil er immer noch nicht verheiratet war und nicht für einen Hoferben gesorgt hatte. Da griff der 46-Jährige zur Waffe. Der Bauer wurde inzwischen für unzurechnungsfähig erklärt.
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