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Bürgermeister entsetzt

'Er war gut integriert, hat immer wieder mitgeholfen'

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Die Gemeinde steht nach der Bluttat unter Schock. Dabei soll der Verdächtige Jamal A. in Leopoldschlag bekannt

Im oberösterreichisch-tschechischen Grenzgebiet ist es Montagnachmittag laut Polizei zu einem Mord und einem versuchten Mord gekommen. Ein 33-jähriger Afghane soll in einer Asylwerberunterkunft in Wullowitz (Bezirk Freistadt) einen Betreuer mit einem Messer lebensgefährlich verletzt und auf der Flucht einen Autofahrer erstochen haben. Am Montagabend war die Öffentlichkeitsfahndung noch am Laufen.

Verdächtiger Jamal A. attackierte einen Betreuer und tötete auf der Flucht einen Landwirt.

"Hier kennt jeder jeden"

Im Ort selbst herrscht Entsetzen. "Die Nachbarn sind aufgebracht und können es nicht fassen", erzählt der Bürgermeister (ÖVP) von Leopoldschlag, Hubert Koller oe24.at. Er selbst habe vom Roten Kreuz von der Attacke im Asylheim erfahren. Über den Mord wurde er erst durch den zweiten Rettungshubschrauber aufmerksam, als er bei der Polizei nachfragte. Auch er zeigt sich im Gespräch schwer betroffen: "Ich kenne den Betreuer gut, ich kennen den Asylwerber gut und ich kenne den Landwirt gut. Wir sind ein 1.000-Seelen-Dorf, da kennt jeder jeden", so Koller. Dass Jamal A. derart ausrasten würde, daran war in dem kleinen Ort nicht zu denken. Er galt eigentlich als gut integriert, wie der Bürgermeister erklärt. "Er hat immer wieder in der Gemeinde mitgeholfen - am Bauhof oder so", sagt Koller. "Er war sehr verlässlich, aber in letzter Zeit haben wir ihn immer weniger angerufen, weil er eben nicht mehr verlässlich war. Dann war da auch dieser Vorfall in der Fahrschule", sagt er weiter und spielt auf den Ausraster des 33-Jährigen während der Führerscheinprüfung an.

 

Wullowitz
© laumat.at/Mathias Lauber

Wullowitz Amoklauf
© Fotokerschi.at

Schon bei Führerscheinprüfung ausgerastet

Wie die Fahrschule Auböck in Freistadt laut "meinbezirk.at" bestätigt, soll es sich bei Jamal A. um jenen Asylwerber handeln, der schon Mitte Juli für Trubel gesorgt hatte. Der Mann war damals während der Führerscheinprüfung wie wild herumgedriftet und beschädigte dabei das Fahrschulauto. Die anderen Prüflinge sowie die Lehrer versteckten sich hinter den Autos und warteten angespannt, bis der Horror-Trip endlich zu Ende war.
 

Afghane wollte beweisen, wie gut er Auto fahren kann

Schlussendlich schritt die Polizei ein und nahm den 33-Jährigen fest.  Als Begründung gab der junge Afghane an, dass er beweisen wollte, wie gut er Auto fahren könne. Zuvor war er bereits zweimal durchgefallen.
Motiv für Bluttat noch völlig unklar


Warum der Mann, der ersten Informationen der Polizei nicht in der Unterkunft gewohnt haben dürfte, dort einen Betreuer mit einem Messer angegriffen hat, war vorerst unklar. Das 32-jährige Opfer erlitt bei der Attacke lebensgefährliche Stichwunden und wurde mit einem Hubschrauber in ein Linzer Krankenhaus geflogen. Der Verdächtige flüchtete vorerst mit einem Fahrrad. 

Mit braunem Citroën C3 auf der Flucht

Unweit der Unterkunft bemerkte er bei einem Haus ein Auto, in dem ein Mann saß, rekonstruierte eine Polizeisprecherin den weiteren Tathergang. Der 33-Jährige ging auf den 63-Jährigen los und stach mit einem spitzen Gegenstand auf ihn ein. Für den Altbauern kam jede Hilfe zu spät. Mit dessen Auto, einem braunen Citroën C3 mit dem Kennzeichen FR-640K, setzte der mutmaßliche Mörder die Flucht fort. Eine Alarmfahndung blieb vorerst erfolglos.

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