Mega-Ansturm

Bad Ischl wird jetzt zur Kulturhauptstadt

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Ein Mega-Programm erwartet die Besucher. Am Abend wird Bad Ischl zur Partyzone.

Bad Ischl. Der Start der Europäischen Kulturhauptstadt Salzkammergut 2024 konzentriert sich auf die Bannerstadt Bad Ischl. Am Eröffnungswochenende erwarten das Publikum etliche Installationen, Events, Konzerte und mit der Sudhaus-Schau auch schon eine der Hauptausstellungen. Höhepunkt ist die offizielle Opening Ceremony am 20. Jänner im Kurpark mit einem 1.000-stimmigen Chor-Jodler, dann wird an allen Ecken der Stadt gefeiert. Der Eintritt ist - mit Ausnahme einer Operette - frei.

Mega-Programm. Ab 11 Uhr geht es am Samstag in der Kurstadt rund - mit Kinderprogramm, einer Open Stage für "Dosige und Zuagroaste" und künstlerischen Interventionen im öffentlichen Raum. Um 12.30 Uhr wird die feministische Installation "Solange #29" von Katharina Cibulka präsentiert: Von Jänner bis April bleibt die Baustelle bei der Post in Bad Ischl mit einem Netz verhüllt, auf das ein Satz gestickt wird, der mit "Solange" beginnt und mit "bin ich Feminist:in" endet. Bei der Johann Nestroy-Schule thematisiert die audiovisuelle Animation "Flood" von Ruth Schnell und Martin Kusch, welche Erweiterungen der Menschenrechtserklärung sich durch Klimawandel und Umweltzerstörung ergeben könnten.

Kunstausstellung. Am Nachmittag (14.30 Uhr) erfolgt die Eröffnung einer zentralen Kunstausstellung der Kulturhauptstadt: "sudhaus - kunst mit salz & wasser". Kunstschaffende aus aller Welt befassen sich darin mit den Themen Salz und Wasser, schließlich prägt das Salz die Region seit Jahrtausenden. Das Wasser ist die Ressource der Zukunft und mit der Gewinnung des "Weißen Goldes" untrennbar verbunden. Kuratiert wird die Schau, die bis Ende Oktober im Alten Sudhaus in Bad Ischl zu sehen ist, von Gottfried Hattinger.

Präsentation. Ebenfalls am Nachmittag (14.30 Uhr) werden im Anbau des Lehártheaters das "Ballet Mécanique" und die "Musikmaschine" der Fachhochschule Joanneum präsentiert. Als George Antheil 1926 in Paris sein "Ballet Mécanique" vorstellte, provozierte er einen Riesen-Skandal, das Maschinenorchester aus Pianolas, Propellern, Sirenen, Glocken, Pianos und Trommeln polarisierte zu sehr. Dennoch schrieb er damit Musikgeschichte.

Hubert von Goisern. Kurz vor 17 Uhr kündigen dann im Kurpark zur Bühne strömende "Lichtmenschen" der Künstlerin Isa Stein die offizielle Eröffnung der Europäischen Kulturhauptstadt 2024 an. 23 Fanfaren-Bläserinnen und -bläser sowie ein 1.000-stimmiger Chor, der unter der Leitung von Hubert von Goisern einen wohl nicht zu überhörenden Jodler in die Welt schicken wird, umrahmen den Festakt mit Wortmeldungen von Vizekanzler Werner Kogler, Staatssekretärin Andrea Mayer (beide Grüne) und den Landeshauptleuten von Oberösterreich und der Steiermark, Thomas Stelzer und Christopher Drexler (beide ÖVP). Danach gehört die Bühne Tom Neuwirth aka Conchita und einer Tanzperformance von Doris Uhlich.

Operette. "Eine Operette muss sein", hatte Kulturhauptstadt-Leiterin Elisabeth Schweeger befunden und so kommt als Hommage an die Operettenstadt Bad Ischl am Eröffnungsabend eine solche auf die Bühne des Kongress- und Theaterhauses. Die Komische Oper Berlin gastiert mit "Eine Frau, die weiß, was sie will" von Oscar Straus. Dagmar Manzel und Max Hopp verkörpern in der Inszenierung von Barrie Kosky und unter der musikalischen Leitung von Adam Benzwi rund 20 Figuren in einer mit Rollenklischees spielenden Story rund um die Glamourqueen Manon Cavallini. Am Sonntag ist eine weitere Vorstellung angesetzt.

Bad Ischl wird zur Partyzone

Party. Danach wird die Kaiserstadt zur Partyzone für alle Geschmäcker - von der Ö1-Bühne in der Trinkhalle, einer Bruckner-Bühne im Pfarrsaal und Orgelkonzerten in den Kirchen bis zur "New Salt Festival Club Night" im Pfarrsaal oder einem Open Air bei der Johann Nestroy Schule. Hauptact ist das Elektro-Duo Camo & Krooked, das den Kurpark tanzen lassen will.

Katerfrühstück. Am Sonntag folgt ein "Katerfrühstück" beim Frühschoppen mit dem Trachtenverein D'Ischler im Pfarrsaal. Im "Weltsalon" in den Stallungen der Kaiservilla wird zum Thema "Europa im Umbruch" diskutiert, danach warten Fiston Mwanza Mujila, Patrick Dunst und Grilli Pollheimer mit einer "Konzert_Performance" auf und der "Große Welt-Raum-Weg" - vom Badezimmer über die Pfarrkirche Bad Ischl ins Tote Gebirge - kann erforscht werden. Dann ist es endgültig soweit: Das Kulturhauptstadtjahr hat begonnen.
 

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