Die Flut hält alle in Atem. Die Regenfälle sorgten für ein Chaos in weiten Teilen Oberösterreichs. Steyr und Mauthausen hat es schlimm erwischt.
Der Dauerregen nimmt einfach kein Ende – auch gestern schüttete es von den frühen Morgenstunden an wie aus Kübeln. Die großen Sorgenkinder sind auch weiterhin die Flüsse Enns, Steyr, Krems und Traun. Insgesamt hatten rund 150 Feuerwehren mit 2.500 Mann alle Hände voll zu tun. „Wir sind rund um die Uhr im Einsatz. Ständig treffen neue Notrufe ein“, so Einsatzleiter Dieter Jonas gestern Nachmittag zu ÖSTERREICH.
Vor allem im Zentrum von Steyr spitzte sich die Lage gestern im Laufe des Tages dramatisch zu.
Ausnahmezustand
Der Pegelstand stieg zwischenzeitlich sogar auf
5,52 Meter. Zahlreiche Keller wurden überflutet und sämtliche Straßen
mussten gesperrt werden. Viele Häuser waren nur noch mit Booten erreichbar.
Auch die Kindergartenschule (BAKIP) hat es erwischt. An Unterricht war nicht
zu denken, die Matura musste verschoben werden. Der FH Campus wurde
evakuiert. Steyr ist im Ausnahmezustand!
Keine Entwarnung
Das Hochwasser ist bis gestern Abend zwar etwas
zurückgegangen (4,72 m), doch an Entwarnung ist noch lange nicht zu denken.
Jonas: „Der Regen wird ab heute etwas nachlassen. Aber wir sind weiter
gewarnt.“
Sieben Meter
Besonders angespannt ist die Situation auch in
Mauthausen. Dort ist der Wasserpegel der Donau auf knapp 7 Meter
angestiegen. Das sind mehr als 1,4 Meter über der Hochwasserwarngrenze. Die
Bundesstraße 3 musste gesperrt werden. Auch sämtliche Lokale beim „Unteren
Markt“ wurden geräumt. Gestern am Abend stand der Platz unmittelbar vor der
Überflutung.
Leiche gefunden
In Großraming (Bezirk Steyr-Land) hatte das
Hochwasser eine bereits seit Anfang Mai vermisste Leiche angespült. Die
45-jährige Frau aus Graz, die nach einem Raftingunfall in der Obersteiermark
ums Leben kam, wurden von einem Holzfischer aus dem Wasser gezogen.