Tod bei Minus 10 Grad++Viele Fragen offen

Ermittlungen gegen Eltern von Simon

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Simon hatte kaum eine Überlebenschance, als er nur im Pyjama in die Eiseskälte ging. 

OÖ. Bei minus 10 Grad, die in jener verhängnisvollen Nacht in Vorderweißenbach herrschten, könne man die Überlebenszeit in Minuten, höchstens in einer Stunde rechnen – wenn sich ein nur leicht bekleidetes Kleinkind ins Freie begibt, während die Eltern bei Nachbarn feiern. Und dann hat auch das Babyfon im Kinderzimmer nicht angeschlagen.

In der ganzen Welt wird über den furchtbaren Tod des kleinen Simon im Mühlviertel berichtet. Gegenüber RTL meint etwa der Mediziner Christoph Specht: „Ein Kleinkind kühlt so schnell aus.“ Das ginge viel schneller als bei Erwachsenen. „Natürlich merkt das Kind, dass es kalt ist. In dieser Phase leidet es auch noch daran. Sobald allerdings das Gehirn aussteigt, nicht mehr. Aber bis dahin ist es ein grausames Empfinden.“ Sätze, die keine Eltern in dieser Situation gerne hören werden – aber in diesem Fall stellt sich schon die Frage, ob sie die Katastrophe nicht verhindern hätten können.

Warum schaute niemand nach, ob Bub schlief?

Laut ÖSTERREICH-Informationen ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei derzeit nicht nur wegen Verletzung der Aufsichtspflicht, sondern wegen fahrlässiger Tötung, möglicherweise sogar wegen grober:
So steht im Raum, ob das Babyfon überhaupt funktionstüchtig bzw. richtig eingestellt war. Offen ist auch, warum die Haustür nicht versperrt wurde, als die Eltern – der Vater ist 31 und die hochschwangere Mutter 28 Jahre alt – zu ihren Nachbarn aufbrachen.

Eine weitere offene Frage ist, warum die beiden, als sie spätnachts nach Hause kamen, nicht als Erstes nachschauten, wie es ihrem Sohn geht und ob er schläft (möglicherweise war er zu dem Zeitpunkt noch gar nicht so lange im Freien), sondern ihn erst um 5 Uhr in der Früh suchten und erfroren bei der Garage fanden. Für das Paar gilt die Unschuldsvermutung.(kor) 

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