Ein Ehepaar in Linz missbrauchte Minderjährige. Nun fiel das Urteil: Elf Jahre bzw 18 Monate Haft.
Mit Haftstrafen hat Dienstagabend der Missbrauchsprozess gegen ein Ehepaar im Landesgericht Linz geendet: Der 38-jährige Angeklagte wurde zu elf Jahren unbedingt verurteilt und muss zudem in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Seine 33-jährige Frau fasste 18 Monate aus, davon sechs Monate unbedingt. Die Sprüche sind nicht rechtskräftig. Die Anklage lautete auf Vergewaltigung und Beischlaf mit Unmündigen.
Schwere Vorwürfe gegen Frau des Beschuldigten
Die
Öffentlichkeit war von dem Prozess über weite Strecken ausgeschlossen
gewesen. Laut Anklage sollen mindestens fünf Kinder Opfer des Ehepaares
geworden sein, eines von ihnen dürfte zu Beginn der Übergriffe erst vier
Jahre alt gewesen sein. Der Mann war für die Staatsanwaltschaft der
Haupttäter. Er soll sich über Jahre an mehreren Kindern vergangenen haben.
Eines der Opfer erhob aber auch schwere Vorwürfe gegen die Frau des
Beschuldigten, die selbst dreifache Mutter ist.
Als mildernd wertete die Richterin das teilweise Geständnis des 38-Jährigen und seine bisherige Unbescholtenheit. Erschwerend seien hingegen die hohe Opferzahl und der lange Tatzeitraum. Eines der Kinder soll nahezu wöchentlich missbraucht worden sein und habe Folgeschäden erlitten. Ein psychiatrisches Gutachten mache die Einweisung des Angeklagten in eine Anstalt erforderlich, so die Richterin.
Sein Verteidiger meldete gegen die Entscheidung des Geschworenensenates Nichtigkeitsbeschwerde an. Die 33-Jährige erbat sich drei Tage Bedenkzeit. Die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab. Die Urteile sind somit nicht rechtskräftig.