Identitäre in Steyregg unter Beobachtung

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Aus Protest wurde vor dem Klubhaus der Zebrastreifen bunt lackiert.

OÖ. Vor bereits dreieinhalb Jahren haben sich die Identitären in Steyregg bei Linz in ihrem Klubhaus "Castell Aurora" heimisch eingerichtet. Das Gebäude samt Bierlokal wurde über einen Strohmann bereits 2019 erworben. Wie nun das deutsche Nachrichtenmagazin "Monitor" berichtet, wurde die identitäre Bewegung mit 120.000 Euro von CDU-Politiker und früherem Berliner Finanzsenator Peter Kurth beim Kauf der Immobilie finanziell unterstützt. Und seit dem Hauskauf kommt es immer wieder zu Zwischenfällen in Steyregg. Im Jahr 2021 wurde der Zebrastreifen vor dem Haus in Regenbogenfarben angemalt, um ein Zeichen zu setzten für Offenheit und Toleranz. Im Herbst wurde ein Picknick "für Vielfalt und Toleranz" von der Initiative "Steyregg ist bunt" abgehalten - als Protest gegen eine Identitären-Veranstaltung. "Leider kommt Steyregg medial nicht zur Ruhe. Wir sind ein Land, das sich durch Zusammenhalt und gegenseitigen Respekt auszeichnet. Extremismus, egal ob von rechts oder links, hat in unserem Bundesland keinen Platz", sagt Christine Haberlander (ÖVP). "Als Rechtsstaat ist für uns jedoch auch klar, dass wir auf diese Situationen nur im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten reagieren können. In diesem Sinne behalten wir die Lage in Steyregg sorgfältig im Auge. Unsere Aufmerksamkeit gilt dabei der genauen Beobachtung und Bewertung der Umstände, um im Einklang mit dem Gesetz entschlossen handeln zu können." 

Für den ehemaligen Steyregger Bürgermeister, der im Amt war, als das Haus gekauft wurde, ist die Situation auch schwer zu ertragen. "Ich habe mich anfangs wirklich gefreut, als mir die Verkäuferin einen Mann vorgestellt hat, der sogar das Lokal wieder eröffnen wollte. Das sollte den Ortskern beleben", sagt Hans Würzburger. Was genau hinter den Mauern des heruntergekommen Hauses passiert, ist nicht klar. Die Fensterfronten sind mit Spanplatten vernagelt, es wurden Milchglasscheiben eingebaut - damit ja niemand sehen kann, wer sich im inneren des Gebäudes aufhält. Fest steht bisher: Das Haus ist Zentrum der Identitären Bewegung in OÖ und auch Deutschland.

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