Ruhestörung

Jetzt schweigen die Linzer Glocken

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Kurios: Nächtliche Ruhestörung-Anrainer triumphiert über Dompfarre.

222 Mal schlugen die Glocken des Mariendoms in einer Nacht – zwischen 22 und 7 Uhr zur vollen Stunde und viertelstündlich. Zu laut für den Architekten Wolfang Lassy. Er wohnt 75 Meter Luftlinie entfernt: „Ich leide an Konzentrationsstörungen, Erschöpfungszuständen und Schlafmangel.“ Deshalb brachte der Anrainer eine Klage wegen nächtlicher Ruhestörung gegen die Dompfarre ein – und hatte Erfolg. Seit der Nacht auf Freitag gibt es keinen Stundenschlag vom Turm herab.

Geschlichtet
Das war das Ergebnis eines Schlichtungsgespräches, zu dem sich die Streitparteien zusammengefunden hatten. So verzichtet die Pfarre zwischen 22 und 6 Uhr auf das Signal der großen Glocke, das zu jeder vollen Stunde zum zweiten Mal die Uhrzeit angab. Auch den Klang der beiden weiteren Glocken, die in der Nacht läuten, will die Pfarre nun eindämmen.

Die Suche nach einem versierten Uhrmachermeister war erfolgreich, er stellte das System jetzt um. Vorerst wurde eine dreimonatige Probezeit vereinbart. „Wenn mein Mandant sagt, er könne wieder schlafen, ist das Problem vom Tisch“, sagt Lassys Anwalt Wolfgang List.

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