81-Jährige erschossen

So wurde der ''brave Bauer'' zum Mutter-Killer

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Ständige Vorwürfe, weil er keinen Erben hatte, ließen einen Bauer zum Killer werden.

Natürlich sind sie alle schockiert im kleinen Kronstorf, vor allem aber rätseln die 3.500 Einwohner der Marktgemeinde im Unteren Ennstal. Schließlich hat mit Florian H. einer von ihnen, ein kreuzbraver Landwirt, der sich noch nie etwas zuschulden hat kommen lassen, in der Nacht auf Samstag seine eigene Mutter erschossen. Wie konnte es nur zu dieser Tragödie kommen?

Ausgerechnet Florian H.: Der 46-Jährige bewirtschaftete seit dem Tod des Vaters als Alleinerbe das stattliche Gehöft in Plaik. Er galt als freundlich und hilfsbereit, engagierte sich bei der Feuerwehr, gab an der Landwirtschaftsschule sein Wissen weiter. Seine Mutter Hilde (81) chauffierte er wie selbstverständlich zum Einkaufen und sonntags in die Pfarrkirche. Nach außen die absolut heile Welt.

Doch es lag seit Jahren ein tiefer Schatten über der Mutter-Sohn-Beziehung: Florian fand keine Frau, gründete keine Familie. Nach mehr als 150 Jahren gab es keinen Erben mehr für den stolzen Vierkanthof mit der Hausnummer 1. Für die betagte Alt-Bäuerin eine Katastrophe. Immer wieder machte sie ihrem Sohn deshalb schwere Vorwürfe, er musste sich gedemütigt und wie ein Versager fühlen.

Bis er es Samstagnacht nicht mehr aushielt, sein Gewehr nahm und zwei Mal auf die Mutter schoss, die er eigentlich liebte. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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