Schmerzensgeld

Urlauber stürzte-Bürgermeister zahlen

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Der Bürgermeister von Unternach und sein Vorgänger wurden zu Schmerzensgeld-Zahlungen verurteilt.

Der Bürgermeister von Unterach am Attersee (Bezirk Vöcklabruck), Engelbert Gnigler (S), muss für den Sturz eines deutschen Touristen, der 2007 mit einem Gelenksbruch endete, zahlen. Auch sein Vorgänger und Parteikollege Hermann Perner, der damals Ortschef war, wird zur Kasse gebeten. Das Bezirksgericht Thalgau in Salzburg hat beide in erster Instanz zu insgesamt rund 7.000 Euro Strafe und Schmerzensgeld verurteilt.

Am Geländer verletzt
Der Deutsche war mit seiner Familie wandern und wollte eine Brücke überqueren. Dabei rutschte der Mann aus und verletzte sich am Geländer. Die Polizei nahm den Fall auf und schickte eine Sachverhaltsdarstellung an die zuständige Salzburger Staatsanwaltschaft. Diese machte den Bürgermeister und seinen Vorgänger dafür verantwortlich.

Brücken müssen erneuert oder entfernt werden
Gnigler, der 2007 noch Vizebürgermeister war, zeigt empört. Wäre dort keine Brücke samt Geländer, würden die Politiker nicht bestraft. "So müssen wir den Kopf hinhalten." Zur Zeit sei der Weg gesperrt. Eine Auflage des Gerichts lautet, dass alle Brücken in dem Bereich inklusive der Geländer entweder erneuert oder entfernt werden müssen.

"Beides ist unmöglich. Eine Erneuerung kostet ein Vermögen, das wir aus eigener Tasche zahlen müssten, und Entfernen geht nicht, weil sonst der Weg geschlossen werden müsste. Das wäre für uns als Tourismusort eine Katastrophe", so der Bürgermeister. Auch umliegende Gemeinden seien von diesem Urteil geschockt, erzählte er. "Schließlich kann so was jeden treffen."

Berufung
Gnigler und Perner haben gegen das Urteil Berufung eingelegt. Wann die nächste Verhandlung sein soll, steht noch nicht fest. "Nur so viel ist klar", sagte der Bürgermeister, "das Gericht wollte ein Exempel statuieren."

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