Vier Verdächtige, die heuer und im vergangenen Jahr fünf Raubüberfälle in Ober- und Niederösterreich verübt haben sollen, wurden verhaftet.
Bei den Verhafteten handle es sich um einen 29-jährigen Beschäftigungslosen, einen 24-jährigen Selbstständigen, einen 19-jährigen Lehrling und einen 26-Jährigen Arbeiter, erklärte Kepplinger. Zwei der Männer stammten aus Linz, zwei aus dem Bezirk Freistadt.
"Teamwork" von vier Freunden
Das Quartett - allesamt
ohne Vorstrafen - sei befreundet gewesen. Es gebe keine Haupttäter, die
Überfälle seien "Teamwork" gewesen, so der Leiter des Kriminalamtes Linz,
Rudolf Kepplinger. "Alle Verdächtigen sind geständig", erklärte er. Sie
hätten die Überfälle kurzfristig geplant und wegen Geldnot verübt.
Tankstellen und Banken heimgesucht
Drei der Männer hatten Ende
November eine Tankstelle in Linz überfallen. Einige Tage später und Anfang
dieses Jahres schlug das Trio gleich zweimal bei ein und demselben Wettbüro
in St. Valentin (Bezirk Amstetten) in Niederösterreich zu. Mitte Februar und
Anfang April wurden zwei Bankfilialen in Katsdorf (Bezirk Perg) und in
Pinsdorf (Bezirk Gmunden) Ziel zweier Räuber. Der 29-Jährige, der bereits am
Donnerstag festgenommen worden war, gab zu, gemeinsam mit dem 24-Jährigen
und dem 19-Jährigen die ersten drei Überfälle verübt zu haben. Die zwei
Banken soll der 26-Jährige ausgeraubt haben, erklärte Kepplinger. Der
29-Jährige habe das Fluchtauto gefahren.
Telefonüberwachung führte zu Festnahmen
Die Fälle zu
lösen, habe den Beamten "kriminaltechnische Kleinarbeit" abverlangt, so
Kepplinger weiter. Vor allem die Telefon-Überwachung eines der Verdächtigen
habe zur Festnahme geführt. Bei der Durchsicht von Überwachungsvideos seien
auch Bekleidungsstücke wie Handschuhe aufgefallen. "Auffällig waren die zwei
Fluchtfahrzeuge", erklärte Kepplinger. Besonders wichtig seien Hinweise aus
der Bevölkerung gewesen. Strafrechtlich gesehen handle es sich bei den
Delikten um schweren Raub. .
Vor allem das brutale Vorgehen bei den Banküberfällen zeige, dass die Täter zu allem bereit gewesen seien. Hätte die Polizei die Männer nicht gestoppt, wäre das Quartett wahrscheinlich noch länger "zum Brunnen gegangen", so dr Kriminalist.