Der Verdächtige war am 11. Juli 2015 "schlepperunterstützt nach Österreich eingereist und hat noch am selben Tag Asylantrag gestellt".
Linz/Wullowitz. Der 33-Jährige, der am Montag in Wullowitz einen Flüchtlingsbetreuer mit einem Messer schwer verletzt und einen Bauern erstochen haben soll, hat sich in Linz bei seiner Festnahme zunächst "entsprechend gewehrt". Das sagte Landespolizeidirektor Andreas Pilsl bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Den Angaben zufolge war der Mann vor der Tat schon zweimal angezeigt worden.
Der Verdächtige war am 11. Juli 2015 "schlepperunterstützt nach Österreich eingereist und hat noch am selben Tag Asylantrag gestellt", berichtete Pilsl. Nachdem dieser abgewiesen wurde, legte der Afghane Beschwerde ein. Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.
Der Mann fiel in der Vergangenheit polizeilich auf, weil er einmal auffällig aus dem Koran gelesen hat. Er gilt als streng gläubig, aber nicht als radikalisiert, sagte Pilsl. Zweimal wurde der Afghane angezeigt: Einmal nach einer Rauferei in einer Volkshochschule. Bei dem Streit um Trinken von Alkohol wurde der Mann selbst verletzt, die Angelegenheit mit einer Diversion erledigt, berichtete Philip Christl. Die zweite Anzeige erfolgte nach einer Sachbeschädigung in einer Fahrschule in Freistadt, nachdem der 33-Jährige bei der Prüfung durchgefallen war.
An der gestrigen Attacke auf den Flüchtlingshelfer wurde der Mann zunächst von anderen Asylwerbern gehindert. Wie Gottfried Mittlerlehner, Leiter des Landeskriminalamts Oberösterreich berichtete, riss er sich aber los und stach mit dem Messer auf sein Opfer ein. Drei Asylwerber wurden beim Verteidigungsversuch leicht verletzt.