Der Mann soll unter anderem als Heiratsschwinlder aufgetreten sein.
Die Wiener Polizei sucht allfällige weitere Opfer eines im September vergangenen Jahres festgenommenen 40-Jährigen, dem gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen wird. Der Mann soll Gastwirten gegen eine im Voraus zu zahlende Provision Sponsorgelder namhafter Lebensmittelhersteller und Gastronomieausstatter versprochen haben. Nach Angaben der Polizei hat der Beschuldigte in Österreich und Deutschland mehr als 300.000 Euro Schaden angerichtet. Ermittler gehen von 70 weiteren Opfern aus.
24.000 Euro Beute
Rund 24.000 Euro soll der 40-Jährige in Österreich ergaunert haben, wie es bei der Wiener Polizei hieß. 35 Opfer im ganzen Bundesgebiet wurden bisher ermittelt, in Deutschland rund doppelt so viele. Die Polizei konkretisierte in einer Aussendung am Donnerstag die Vorgehensweise des Betrügers.
Demnach soll der Mann gegenüber Medien angegeben haben, im Besitz eines Videos zu sein, auf dem ein Politiker Schmiergeldzahlungen von einem Gastronomen erhält. Ob es sich dabei um deutsche oder österreichische Medien handelt, war unklar, die Polizei machte dazu keine näheren Angaben.
Diverse Tricks
Weiters soll der 40-Jährige Situationen wie zugefallene Wohnungstüren oder Notfälle im Familienkreis vorgetäuscht haben, um Personen Geld aus der Tasche zu locken. Der Mann trat offenbar auch als Heiratsschwindler auf, im Zuge der Ermittlungen hätten sich bereits Opfer gemeldet, sagte Polizeisprecherin Regina Steyrer.
Weitere Berichte von Opfern betreffen laut Polizei die Jahre 2002 bis 2008. Diverse Telefonnummern konnte die Exekutive nicht zuordnen, weil sie nicht mehr in Betrieb sind. Geschnappt wurde der Mann in einem Ottakringer Cafe, als er laut Polizei gerade seiner illegalen Tätigkeit nachging. Weitere Opfer wurden gebeten, sich mit Stadtpolizeikommando Josefstadt unter der Telefonnummer 01/31310 DW 22330 in Verbindung zu setzen.