Weil Andreas Grandits Strafe nicht zahlen will, droht jetzt Gefängnis.
„Ich arbeite jeden Tag hart für die Gemeinde und die behandeln mich wie einen Kriminellen", ist ÖVP-Bürgermeister Andreas Grandits aus Stinatz im Bezirk Güssing verärgert.
Konkret geht es um eine 396-Euro-Strafe, die er wegen Versäumnisse beim örtlichen Wasserauslauf nun an die Bezirkshauptmannschaft (BH) zahlen müsste (ÖSTERREICH berichtete). Der Ortschef weigert sich aber und denkt stattdessen darüber nach für eine Woche ins Gefängnis zu gehen:
Lehrer. „Als ich das mit der Ersatzfreiheitsstrafe gelesen habe, war ich zunächst schockiert, aber dann dachte ich mir ‚Jetzt erst Recht‘.“ Mehrmals hatte der 55-Jährige bei der BH um ein Aufheben der Strafe angesucht, jedoch ohne Erfolg. Mittlerweile seien die Maßnahmen vor Ort so gut wie abgeschlossen. Die Strafe bleibt dennoch aufrecht. Ob Grandits wirklich ins Gefängnis gehen wird, entscheidet sich in den kommenden Tagen: „Ich werde mich mit meiner Rechtsberatung zusammensetzen," sagt der zweifache Familienvater und Lehrer.
"So geht man mit einem Bürgermeister nicht um"
ÖSTERREICH: Sie weigern sich die 396 Euro Strafe zu bezahlen: warum?
Grandits: Weil ich mich von der Bezirkshauptmannschaft ungerecht behandelt fühle. Als es die ersten Verhandlungen gab, das war 2006, war ich noch nicht einmal Bürgermeister. Ich habe immer wieder gesagt und versprochen, wir werden die Maßnahmen umsetzen, aber auch um Verständnis und Aufschub gebeten, weil es gewisse Projekte gab, die wichtiger waren.
ÖSTERREICH: Und jetzt möchten Sie zum Trotz die 180-stündige Ersatzfreiheitsstrafe antreten?
Grandits: Das ist noch nicht entschieden. Ich wollte damit ein Zeichen setzen, dass man so mit einem Bürgermeister nicht umgehen kann.
ÖSTERREICH: Wann wird die Entscheidung stehen?
Grandits: Ich werde mich in den kommenden Tagen mit meiner Rechtsberatung zusammensetzen und danach entscheiden.
ÖSTERREICH: Wie stehen die Chancen derzeit?
Grandits: 50 zu 50.
(was)