Nach Flugzeug-Absturz

Raidel: "Weine jeden 
Tag vor Glück"

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Sonntag stürzte Fallschirmspringer Fabian Raidel in der Ukraine mit dem Flugzeug ab.

Seit Mittwoch ist Fabian Raidel wieder in Österreich: Im AUVA Lorenz Böhler Spital in Wien erholt sich der mehrfache Fallschirmsprung-Staatsmeister von dem Schock. Am Sonntag hatte er mit seinen Freunden in der Ukraine mehrere Fallschirmsprünge absolvieren wollen. Plötzlich zog eine Schlechtwetterfront auf, das Flugzeug kam in Turbulenzen – vor der Notlandung passierte der Crash.

Fabian Raidel ist sich sicher: „Der Sicherheitsgurt hat mir das Leben gerettet.“ Obwohl der Crash erst vor fünf Tagen passiert ist, wirkt der Fallschirmspringer erstaunlich fit. Er überlebte den Absturz mit einem Schulterbruch und mehreren Prellungen. Auch das Trauma hält sich in Grenzen. „Im Moment überwiegt das Glücksgefühl, dass ich überlebt habe. Ob die Erlebnisse aus dem Flugzeug nochmals zurückkommen, weiß ich noch nicht. Jetzt fühle ich mich jedenfalls wie ein Glückskind.“

ÖSTERREICH: Herr Raidel, können Sie Ihr Glück schon fassen, dass Sie den Flugzeugabsturz überlebt haben?
Fabian Raidel:
Ich bin überglücklich, und mir kommen jeden Tag noch die Freudentränen. Mein großes Glück war, dass ich angeschnallt war, als der Absturz passierte.

ÖSTERREICH: Wie haben Sie den Absturz erlebt?
Raidel:
Wir hatten schon einen Fallschirmsprung absolviert und wollten noch einen zweiten machen. Dass Schlechtwetter zu erwarten war, wussten wir. Aber es war nicht absehbar, dass es so schnell aufzieht. Es war auf 2.500 Metern, als sich der Pilot entschloss, umzudrehen. Einen Kilometer vor der Landung hat er zur letzten Kurve angesetzt. Da bekam das Flugzeug plötzlich eine Watschen vom Wetter, und wir sind 50 Meter runtergefallen. Der Absturz ist dann ganz schnell passiert.

ÖSTERREICH: Wie ging es dann weiter?
Raidel:
Ich lag am Rücken, war eingeklemmt und konnte nur in eine Richtung schauen. Das Dach hat auf meinen Kopf gedrückt. Dann habe ich versucht zu checken, ob ich verletzt bin und ob ich mich selbst befreien kann. Aber eine Metallstange hat die Hand eingeklemmt und die Blutzufuhr unterbrochen. ­Also war klar: selbst befreien geht nicht. Da ­hatte ich dann eine kurze Panikattacke, weil ich Angst hatte, dass das Flugzeug explodiert. Ich hörte Schreie von den Verletzten. Ich schloss meine Augen und versuchte, mich auf meine Atmung zu konzentrieren, damit ich mich beruhige.

ÖSTERREICH: Welcher Moment war für Sie nach der Rettung am schönsten?
Raidel:
Ich war eine Stunde im Flieger eingeklemmt. Als die Retter das Flugzeug aufschnitten und sich das Dach oberhalb von mir hob, da war das ein unheimlich befreiendes Gefühl.

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