686 Verkehrstote gab es 2007 auf Österreichs Straßen. Die Hauptunfallursache war mit 35,8 Prozent wie in den Jahren davor nicht angepasste Geschwindigkeit.
Im ersten Halbjahr 2008 passierten nach Berechnungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) 38 Prozent der tödlichen Unfälle mit insgesamt 308 Toten, weil der Lenker zu schnell war. Nach einer im März vom KfV präsentierten Umfrage gilt Rasen allerdings als Kavaliersdelikt.
Jeder zweite Fahrzeuglenker schätzt demnach Rasen als gefährlich ein, Geschwindigkeitsübertretungen von zehn bis 20 km/h sind aber trotzdem sozial akzeptiert. Mehr als ein Drittel der Befragten gab an, sich selbst gelegentlich beim Schnellfahren zu ertappen, weitere 28 Prozent fahren oft oder häufig zu flott.
Vor allem im Ortsgebiet
Messungen des KfV im Jahr 2007 zeigten,
dass die Geschwindigkeit besonders im Ortsgebiet deutlich überschritten
wird. Drei von vier Lenkern (73 Prozent) missachten 30 km/h-Beschränkungen,
mehr als die Hälfte der Fahrer überschreiten 50 km/h-Begrenzungen. Tempo 80
auf Freilandstraßen wurde von etwa 40 Prozent der Fahrzeuglenker
vernachlässigt. Der Anteil der Temposünder auf Autobahnen mit 130
km/h-Beschränkung betrug 22 Prozent, Tempo 100 auf Freilandstraßen
überschritten 17 Prozent.
"Viele Fahrzeuglenker betrachten Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht als gesetzliche Vorgabe, sondern als Richtgröße", erklärte anlässlich der Studien-Präsentation Othmar Thann, Direktor des KfV. "Sie entscheiden selbst, welche Geschwindigkeit angemessen ist und gefährden so nicht nur sich, sondern auch andere Autofahrer, aber vor allem ungeschützte Verkehrsteilnehmer wie Kinder, Fußgänger und Radfahrer."
Laut Befragung des KfV ärgern sich nur 16 Prozent der Befragten sehr über Schnellfahren, während mehr als die Hälfte (57 Prozent) sich wenig oder gar nicht aufregt, wenn andere aufs Gaspedal drücken - sofern damit nicht Aggression und Rücksichtslosigkeit einhergehen. Genannte Motive für zu schnelles Fahren waren Eile und Zeitdruck, Spaß, Unachtsamkeit und das Austesten des Fahrzeugs.