Tattoo-Mord

Berliner Polizei tappt weiter im Dunkeln

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Tätowierer Raoul S. wurde erschlagen: Leiche nahe Rocker-Disco gefunden.

Nach dem Fund der zerstückelten Leiche des 31-jährigen Salzburgers Raoul S. in Berlin tappt die Polizei auf der Suche nach dem Mörder weiterhin im Dunkeln: "Es sind bis heute 22 Hinweise eingegangen, aber leider ist keine heiße Spur dabei", bedauerte Carsten Müller, Sprecher der Polizei Berlin, am Donnerstag.

Die Erhebungen laufen in alle Richtungen. Unter die Lupe genommen werden das berufliche und private Umfeld des Tätowierers, der aus Hallein stammt. Er war vor rund einem halben Jahr nach Berlin-Pankow gezogen. Seither arbeitete er in mehreren Berliner Piercing- und Tattoo-Studios. "Es wird mit Hochdruck ermittelt", sagte Martin Steltner, Sprecher der Staatsanwaltschaften Berlin.

Befragungen
Jeder, der mit dem Halleiner zuletzt Kontakt hatte, wird nun von der Polizei befragt. Details gibt die Exekutive aus ermittlungstaktischen Gründen nicht preis. Mittlerweile soll auch die Todesursache feststehen: Raoul S. wurde laut Berliner Medien zuerst erschlagen und dann zerstückelt. Die Staatsanwaltschaft kommentierte diese Angaben nicht.

Von Bekannten wurde S. als zurückhaltend und schüchtern, dann wieder als lustiger Mensch beschrieben. Gerüchten zufolge soll er mit Alkohol- und Drogenproblemen gekämpft und sich in der Rockerszene aufgehalten haben. "Es gibt weder für das eine noch für das andere irgendwelche Hinweise", sagte Polizeisprecher Müller. Amtsbekannt war der 31-Jährige nicht. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich wurden ihm keine strafrechtlichen Vergehen angelastet.

Grausiger Mord
Der Salzburger war Anfang der vorigen Woche ermordet und mit einer Kreissäcke zerstückelt worden. Teile seines stark tätowierten Körpers wurden am Wochenende in zwei Rollkoffern und in Plastiksäcken aus der Spree gezogen. Der Kopf steckte in einem blauen Müllsack, den eine Spaziergängerin vergangenen Dienstag am Ufer des Berliner Schäfersees entdeckt hatte. Dass Leichenteile in Oberschöneweide in der Spree nahe einer Disco lagen, die von der Rockerszene frequentiert wird, nähre nur Spekulationen, erklärte ein Ermittler.

Mittlerweile wurden alle Körperteile gefunden, hieß es seitens der Polizei. Ein ähnlich gelagerter, ungeklärter Mordfall in Berlin, bei dem das Opfer mit einer Kreissäge zerschnitten und dann versenkt worden war, sei in den vergangenen Jahren nicht bekanntgeworden.

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