Wildschwein-Krieg eskaliert

'Jäger würgte Tierschützer'

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Aktivisten erstatten Anzeige gegen Promi-Gutsherrn.

Nächste Runde im heftigen Krieg des Vereins gegen Tierfabriken (VgT) von Martin Balluch gegen die Gatterjagd (das Erlegen des Tieres innerhalb eines Gatters oder Geheges) des prominenten Gutsbesitzers Maximilian Mayr-Melnhof in Salzburg.

Am 20. November, so die Schilderung der Tierschützer, filmte ein Aktivist (Foto rechts) von einem öffentlichen Weg entlang der Salzach aus die Jagd – völlig legal laut Aussagen des VgT. Plötzlich erschien ein Auto mit dem Gutsbesitzer und zwei weiteren Männern. Sie stiegen aus, der filmende Tierschützer wurde tätlich angegriffen, wie er in einem Video erzählt: „Von hinten hat mich ein Mann gepackt. Ich wollte mich umdrehen, aber es war zu spät. Er packte mich am Arm, reißt mich zu Boden und würgt mich.“

Laut dem anonymen Tierschützer haben die Männer nicht losgelassen: „Ich wurde so fest gewürgt, dass ich keine Luft mehr bekommen habe. So fest, dass ich nicht mehr schreien konnte. Sie haben immer fester zugedrückt.“

Jäger entrissen dem 
Tierschützer die Kamera

Anzeige. Weitere Anschuldigungen: Dem jungen Mann wurden die Arme „auf den ­Rücken gedreht“, danach sei er von Mayr-Melnhof persönlich durchsucht worden. Der Jäger nahm angeblich Kamera und Funkgerät des Tierschützers an sich. Am Freitag wurde ­Anzeige gegen Maximilian Mayr-Melnhof erstattet. Es gilt die Unschuldsvermutung.

ÖSTERREICH erreichte zu Mittag den Jäger: „Wir haben die Polizei gerufen und sicher keine Gewalt angewendet.“ Dennoch gibt er zu: „Ja, wir haben sie gehalten, denn sie wollten in einen Bereich laufen, in dem Lebensgefahr bestanden hat.“ Mayr-Melnhof zeigt sich schockiert über die Anschuldigungen: „Zum Glück war ich nie alleine ... auch Zivilpolizisten waren dabei.“

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