Während der Fußball-Europameisterschaft vom 7. bis 29. Juni dürfen viele Salzburger Geschäfte länger offen halten.
Unter die Regelung fallen jene Geschäfte, die in Public-Viewing-Zonen liegen oder sich in einer Entfernung von bis zu 200 Metern Luftlinie zu den öffentlichen Übertragungsplätzen befinden. An Werktagen ist das Offenhalten um eine Stunde länger bis 22.00 Uhr erlaubt, an Samstagen um vier Stunden länger als sonst. Dieses Verhandlungsergebnis zwischen den Sozialpartnern und dem Land Salzburg gab Gewerbereferent LR Walter Blachfellner am Dienstag bekannt.
In Stadt Salzburg gilt Regelung für die ganze linke Altstadt
An
Sonntagen darf der Handel seine Geschäfte in der gesamten Salzburger
Altstadt und in rund 50 Sommersaisonorten wie zum Beispiel Zell am See,
Saalfelden und Bad Gastein von 12.00 bis 18.00 Uhr ohne
Sortimentseinschränkung aufsperren.
Außerdem dürfen Geschäfte in historischen Orts- und Stadtkernen bis 23.00 Uhr geöffnet sein - das ermöglicht die Ortskernregelung anlässlich Gemeinschaftsveranstaltungen. "Ermöglichen statt verhindern", lautet für Blachfellner die Devise für die liberalen Ladenöffnungszeiten während der EURO 2008.
Europark-Öffnung noch unsicher
"Wenn viele Leute da sind,
sollen sie auch was kaufen können", sagte Albin Berendt, Obmann der Sparte
Handel in der Salzburger Wirtschaftskammer. In erste Linie würden die Fans
Essen und Getränke besorgen. "Es wird sich keiner eine Hose kaufen, außer er
zerreißt sie." Ob auch das dem Stadion nahe Einkaufszentrum Europark länger
aufsperrt, sei nicht sicher, weil die Security-Frage schwierig zu lösen sei,
meinte Berendt.
Besondere Arbeitsbedingungen für Beschäftigte
Für die
Beschäftigten gelten während der EURO-freundlichen Öffnungszeiten besondere
Arbeitsbedingungen: An Werktagen gebe es ab 20.00 Uhr einen Zuschlag von 100
Prozent, ebenso am Samstag von 12.00 bis 18.00 Uhr sowie einen Ersatzruhetag
im Ausmaß der beschäftigten Stunden, erläuterte der Geschäftsführer der
Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA), LAbg. Walter Steidl. Jene
Angestellten, die am Sonntag arbeiten, haben am Montag frei. Mit einer
Unterstützung der Unternehmer sei zu rechnen, falls Mitarbeiterinnen Kosten
für die Betreuung ihrer Kinder entstünden oder Angestellte kein öffentliches
Verkehrsmittel mehr zur Verfügung haben.
Sperrstundenregelung soll gelockert werden
Noch nicht geklärt
ist die Frage, ob die Sperrstundenregelung für die Gastronomie während der
EM gelockert wird. Für Donnerstag sei eine Gesprächsrunde mit den
Sozialpartnern anberaumt, sagte Landesrat Blachfellner. Wer zu allem gleich
strikt Nein sage, stelle sich und Salzburg ins Abseits. Die Seite der
Anrainer werde aber zu berücksichtigen sein. Eine komplette Aufhebung der
Sperrstundenregelung sei nicht geplant.