Fast 600 Fernsteuerungen für die Poller wurden noch nicht abgeholt.
Salzburg. Der Start des neuen Verkehrskonzepts für die Altstadt mit den 36 Pollern ging wie erwartet nicht ohne leichte Schwierigkeiten vor sich: Zwölf Anzeigen am ersten Tag, vier am zweiten und ein beschädigtes Auto ist die Bilanz der ersten beiden Tage. Das Auto einer Salzburgerin war auf dem Mozartplatz von einem ausfahrenden Poller getroffen werden. „Es hat mir die Stoßstange verbogen“, sagte die Frau im ORF.
Zu viel Sicherheit
Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (BL) will nun
prüfen lassen, ob die versenkten Poller nicht rascher wieder hochfahren
können. Fährt derzeit ein Auto über einen Poller, vergeht eine
Sicherheitszeit von mehreren Sekunden. Viele nachfolgende Autofahrer glauben
daher, der Poller bleibe unten und geben Gas, was allerdings ins Auge gehen
kann.
Gewöhnungseffekt
Generell meint Padutsch: „Die Leute müssen
sich offenbar erst daran gewöhnen.“ Das gelte auch für die Kaufleute. Diese
müssten erst kapieren, dass es zwangsläufig Probleme mit Paketdiensten gebe,
wenn sie erst um zehn Uhr in den Geschäften seien, die Poller aber schon um
elf Uhr hochfahren.
Weniger Fahrten
Die Polizei zieht eine positive Bilanz über die
ersten beiden Tage: „Die Poller sind positiv. Das erkennt man daran, dass
wir weniger illegale Fahrten in der Altstadt feststellen“, sagte der Dienst
führende Kommandant der Polizeiinspektion Rathaus am Dienstagabend zu
ÖSTERREICH.
Stadtpolizeikommandant Manfred Lindenthaler weist darauf hin, dass es plötzlich tagsüber wieder freie Parkplätze in der Altstadt gebe.
Fernsteuerungen
Rein in die Altstadt und wieder raus darf
außerhalb der Ladezeit von sechs und elf Uhr nur mehr, wer eine der 2.537
Ausnahmebewilligungen hat. Mit dieser erhält man eine Fernsteuerung für die
Poller. Es wird für viele noch ein böses Erwachen geben: Am Dienstagabend
lagen nämlich noch immer fast 600 nicht abgeholte Fernsteuerungen beim
Magistrat.
Schonfrist
Diese Woche gilt noch eine Schonfrist: Von 11 bis 13
Uhr verwarnt die Polizei nur. Ab 13 Uhr gibt’s eine Anzeige. Ab nächster
Woche geht’s bereits um elf Uhr zur Sache. Poller-Muffel zahlen beim ersten
Mal 100 Euro, 150 Euro beim zweiten und 200 beim dritten Mal.