Salzburg

ÖBB fixiert Trasse für Westbahn-Ausbau

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16 der 20 neuen Bahn-Kilometer unterirdisch - fünf Minuten Zeitersparnis.

Für den Ausbau der Westbahn zur Hochleistungsstrecke haben die ÖBB nun die Trasse im Salzburger Flachgau fixiert. Von fünf näher geprüften Varianten (aus insgesamt zwölf) fiel die Entscheidung letztlich auf die anfangs teuerste. Weil diese aber für Anrainer und Umwelt die verträglichste ist, fielen die ersten Reaktionen aus den betroffenen Gemeinden äußerst positiv aus. Wermutstropfen: Die Fertigstellung ist aus heutiger Sicht erst für 2032 vorgesehen.

Neu errichtet wird ein 20 Kilometer langer Abschnitt von Salzburg bis Köstendorf. 16 Kilometer davon werden unterirdisch verlaufen, wobei die beiden Tunnel eine Tiefe von bis zu 120 Meter erreichen, weil wichtige Grundwasser-Gebiete unterfahren werden und außerdem die geologischen Verhältnisse günstiger seien, wie Franz Bauer, der Vorstandsdirektor der ÖBB-Infrastruktur AG, am Donnerstag bei einem Pressegespräch erläuterte. Auf diesem Abschnitt sind dann Geschwindigkeiten bis 250 km/h möglich, was eine Zeitersparnis von rund fünf Minuten bringen wird.

Die Kosten aus heutiger Sicht bezifferte der Bahn-Manager mit 1,65 Mrd. Euro. Damit liege man bei der gleichen Summe wie im Jahr 2009, als die fünf Varianten vorgestellt wurden, obwohl seither noch eine Reihe von Optimierungen vorgenommen worden sei. Gleichzeitig seien nämlich durch einen günstigeren Tunnel-Vortrieb und einen geringeren Tunnel-Querschnitt Kostenreduktionen möglich geworden.

2016 wollen die ÖBB den Antrag auf Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) einbringen und hoffen auf eine UVP-Genehmigung im Jahr darauf. Der Baubeginn ist im Zielnetz allerdings erst 2024 vorgesehen. Mehrere Salzburger Politiker baten daher heute auch, den Zeitplan nochmals zu überdenken und in Richtung Gegenwart vorzuverlegen. "Ich bin Inhaber der ÖBB-Vorteilscard und möchte noch durch den Tunnel fahren", formulierte der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden (S) - er wird im Frühjahr 59 Jahre alt - pointiert.

Bereits 1999 stand man mit dem Vorhaben nahezu gleich weit wie heute. Allerdings waren damals die Anrainer und Gemeinden in das Verfahren kaum eingebunden, und es kam zu massivem Widerstand, sodass das Projekt letztlich auf Eis gelegt wurde. Diesesmal ist mit einem solchen nicht zu rechnen, die ersten Reaktionen der betroffenen Bürgermeister fielen klar positiv aus. Der Hallwanger Ortschef und Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer (V) sprach von einer Win-Win-Situation für Bahn, Anrainer und Umwelt, für Seekirchens Bürgermeisterin Monika Schwaiger (V) "ist das Optimale herausgeholt worden", und ihr Köstendorfer Kollege Wolfgang Wagner (V) sprach von einer "Erfolgsgeschichte". Noch heute werden die Anrainer in Bürgerversammlungen informiert.

Und Landes-Verkehrsreferent LHStv. Wilfried Haslauer (V) erinnerte daran, dass der Bau der Hochleistungsstrecke auf der bestehenden Infrastruktur Platz schaffe für einen Ausbau des Regionalverkehrs. Auch er forderte eine Verkürzung des Zeitplanes, sprach aber trotzdem vom "Licht am Ende des Tunnels".

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