Ein totaler Einsturz des Wahrzeichens droht nicht. Die Kunstwerke werden aber aus Sicherheitsgründen zum Teil in ein Depot des Landes gebracht.
„Wir gehen auf Nummer sicher und haben sofort eine Sperre verfügt“, sagt der für Museen zuständige Landesvize Wilfried Haslauer (ÖVP) zu ÖSTERREICH. Im Zuge der Arbeiten am Museumsleitbild des Landes hatte er prüfen lassen, ob der Dachboden der Alten Residenz in die Galerie eingebaut werden könnte. „Dabei haben wir entdeckt, dass statische Probleme bestehen.“
Zu schwere Decke
Konkret senkte sich die Decke unter dem hohen
Eigengewicht der Konstruktion. Diese ist zum Teil mit einem Schottergemisch
aufgeschüttet. Außerdem wird der Dachboden als Lager benutzt.
Auch wenn die Techniker von „Einsturzgefahr“ sprechen, will Haslauer nicht dramatisieren: Es bestehe keineswegs die Gefahr, dass die Residenz zur Gänze oder in größeren Teilen in sich zusammenfällt.
Ausgeräumt
Von der Sperre sind vorerst fünf
Ausstellungsräume der Galerie betroffen, die unter dem problematischen Teil
der Decke liegen. Die Kunstgegenstände werden aus Sicherheitsgründen
ausgeräumt und in ein Depot des Landes im Süden der Stadt gebracht.
Die Sperre wird länger dauern: „In den nächsten Wochen werden weitere Untersuchungen durchgeführt und die weitere Vorgehensweise festgelegt“, teilt der Geschäftsführer der Salzburger Burgen und Schlösser, Maximilian Brunner, mit.
Galerie bleibt offen
Die übrigen Räume der Residenz sind weiter
frei zugänglich. So fand am Donnerstagabend wie geplant das Fest einer Bank
statt. Auch das Museum hat weiterhin geöffnet – allerdings zu ermäßigten
Preisen: Erwachsene zahlen 2,50 Euro, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren
sind frei.
Die Residenz wurde im Wesentlichen in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Sitz der Fürsterzbischöfe erbaut.