Gefundenes Auto wird kriminaltechnisch untersucht. Inzwischen meldete sich auch ein ''Hellseher'' bei der Polizei.
Salzburg/Zederhaus/Grödig. In Salzburg ist die Suche nach einem verschwundenen Ex-Ehepaar auch am Freitag bisher ohne Erfolg geblieben. Im Lungauer Riedingtal, wo das Auto des 47-jährigen Mannes entdeckt wurde, kamen laut einer Sprecherin der Polizei heute drei bis vier Diensthunde zum Einsatz. Auch mehrere Alpinpolizisten wurden zur Unterstützung beigezogen. Die Suche am Fuße des Untersberg, wo die Handys der beiden Vermissten zuletzt eingeloggt gewesen sind, ist mittlerweile eingestellt worden.
"Wir haben bis jetzt noch keine neue Spur zu den beiden gefunden", sagte Polizeisprecherin Valerie Bachler am Nachmittag zur APA. "Im Lungau wird noch bis zum Abend gesucht, am Untersberg nur noch punktuell, wenn neue Hinweise eintreffen." Bleibe die Suche bis zum Abend erfolglos, werde sie am Wochenende fortgesetzt.
Blutspuren an Auto entdeckt
In dem im Riedingtal gefundenen Fahrzeug waren Blutspuren entdeckt worden. Darum führten Beamte des Landeskriminalamts am Freitag eine genaue kriminaltechnische Untersuchung des mittlerweile nach Salzburg transportierten Autos durch, um etwaige weitere Spuren zu sichern. Die Polizei schließt nach wie vor weder einen Unfall noch ein Gewaltverbrechen aus.
Der Mann und seine 44-jährige Ex-Frau sollen sich vor ihrem Verschwinden wegen des Verkaufs der gemeinsamen Wohnung in Salzburg getroffen haben. Laut Medienberichten soll die beiden in Salzburg lebenden bosnischen Staatsbürger seit ein bis zwei Jahren geschieden sein. Die Frau wurde am Morgen des 24. Augusts von Angehörigen als vermisst gemeldet. Der letzte Kontakt zu ihr fand laut Anzeige am frühen Vormittag des 23. Augusts statt.
Auto bei Abstellplatz gefunden
Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Handys des Ex-Paars zuletzt am Montag zwischen Großgmain und dem Grödiger Ortsteil Fürstenbrunn am Fuße des Untersbergs eingeloggt waren. Der BMW des Mannes wurde dann aber auf einem Abstellplatz im Riedingtal gefunden - mehr als 90 Straßenkilometer südlich. Dabei wurden Blutspuren an einem Türfalz sichergestellt. "Es handelt sich aber nicht um eine große Blutlache, sondern um eine kleine Blutspur", hatte eine Polizeisprecherin am Donnerstag zur APA gesagt. Gefunden wurde das Auto, weil es durch ein eingebautes Notrufsystem vom Hersteller auf den Meter genau zu orten war.
Erste Suchaktionen am Mittwoch und Donnerstag blieben ohne Erfolg. Am Mittwoch wurde mit zwei Hubschraubern und einer Wärmebildkamera die Gegend abgesucht, am Donnerstag folgte eine Suche zu Boden im Untersberggebiet. Die Polizei hielt sich auch am Freitag weiter mit Informationen bedeckt. Unklar war zunächst auch, wann die Analyse des sichergestellten Bluts durch die Gerichtsmedizin vorliegen wird. Derzeit wird das Verschwinden des Ex-Paars von der Exekutive noch als Vermisstenfall samt Sucheinsatz behandelt.
''Hellseher'' meldete sich bei der Polizei
Am Freitag hat sich auch ein "Hellseher" aus Deutschland an die Polizei und die Medien gewandt und nach einer übersinnlichen Eingebung Koordinaten für eine zielführende Suche übermittelt. Die Polizei suchte den Ort - er befindet sich in unmittelbarer Nähe zum bisherigen Suchgebiet - ab, jedoch ohne Erfolg. Der Hellseher, der zugab sich auch täuschen zu können, soll im Frühjahr 2021 im Norden Deutschlands den Fundort der Leiche einer bereits länger vermissten Frau vorausgesagt haben, berichtete im Mai www.shz.de, die Webseite des Schleswig-Holzsteinischen Zeitungsverlag.