Pamela F. im Interview

Sex-Unfall: Jetzt spricht die Domina

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Freier erstickte beim Sex – mildes Urteil für Domina.

Sexuelle Fantasien wurden einem 45-Jährigen zum Verhängnis. Ein Wiener kontaktierte Domina Pamela F. (29), um durch Strangulieren Atemnot zu erreichen, was ihn zum Höhepunkt bringen sollte. Der Fall endete tödlich. Das Urteil für die Domina fiel milde aus.

Bereits am Tag vor dem beklemmenden Sex-Unfall hatten die beiden einen Sex-Versuch gestartet, der aber – laut Pamela – aufgrund der Nervosität des Freiers scheiterte. Deshalb trafen sie sich wieder. Mit folgendem Ziel:

Keine Panik

Pamela sollte den 45-Jährigen mit einem Schuhband strangulieren; er würde sich dabei selbst in eine Schlinge legen, um bewusstlos zu werden, was ihm beim Aufwachen sexuelle ­Befriedigung verschaffen sollte; sie sollte nicht panisch reagieren und einfach weg­gehen. Er gab ihr schriftlich, die volle Verantwortung für alle Risiken zu tragen. Die 29-Jährige tat, was er verlangte. Der Kunde erstickte.

Urteil

Weil er sich aber nicht, wie vereinbart, meldete, bekam es Pamela schließlich doch mit der Angst zu tun und rief die Polizei. Die fand den Toten. Laut Richterin Nina Steindl zeigte Pamela dadurch, dass ihr der Kunde nicht gleichgültig war.

Das Urteil: zwei Jahre Haft, – sie wurde aber auf Bewährung drei Jahre ausgesetzt. Das Urteil ist rechtskräftig. Pamela F. ist auf freiem Fuß.

"Ich möchte mich bei allen entschuldigen"

ÖSTERREICH: Was würden Sie den Hinterbliebenen gerne mitteilen?

Pamela F.: Ich möchte mich öffentlich bei allen Angehörigen und Freunden entschuldigen. Vor einigen Monaten erst ist meine Mutter verstorben. Ich weiß daher, wie es ist, wenn man jemanden verliert. Bei der Gerichtsverhandlung hätte ich mir gewünscht, jemanden zu treffen, dem ich das persönlich sagen kann. Aber es hat sich niemand zu erkennen gegeben.

ÖSTERREICH: Wie war die Situation, als Sie erfahren haben, dass Ihr Kunde erstickt ist?

Pamela F.: Ich habe mich gefühlt wie im falschen Film. Es hat einige Tage gedauert, bis ich überhaupt realisiert habe, was passiert ist. Es belastet mich psychisch nach wie vor sehr. Ich habe meinen Anwalt täglich mehrmals angerufen. Ich konnte nicht schlafen und sah den Kunden im Traum immer wieder.

ÖSTERREICH: Haben Sie sich in der Vergangenheit bei anderen Kunden auch Sorgen machen müssen?

Pamela F.: Nein. Das war mein erster Extremfall. Bei den anderen Kunden wurden harmlosere Methoden der Sklavenerziehung angewandt.

ÖSTERREICH: Was denn zum Beispiel?

Pamela F.: Es gibt Kunden, die mit einem Aktenkoffer kommen. Darin sind Werkzeuge, aber zum Beispiel auch Schweinchenmasken, die sie aufsetzen. Dann kriechen sie hinter mit her und wollen auch verbal erniedrigt werden. Wir nennen das „dirty talk“.

ÖSTERREICH: Stimmt das Klischee, dass es vor allem Männer in Führungspositionen sind, die zu Dominas gehen?

Pamela F.: Das kann ich auf jeden Fall bestätigen. Sie finden es erregend, auch mal ­erniedrigt zu werden.

ÖSTERREICH: Warum denken Sie, suchen sich Männer Dominas?

Pamela F.: Weil ihre sexuellen Fantasien in der Gesellschaft keine Akzeptanz finden würden. Alles wird tot­geschwiegen. Das Scham­gefühl ist sehr groß.

ÖSTERREICH: Wie kamen Sie eigentlich zu diesem Job?

Pamela F.: Ich hatte einen Freund, der mich in diese ­Szene reingebracht hat. Als ich nach nur einem Versuch feststellte, dass ich nach einem Tag mehr verdiene als in einem Monat als Friseur-Lehrling, wechselte ich die Branche.

ÖSTERREICH: Können Sie sich nach dem Erlebten überhaupt noch vorstellen, als Domina weiterzumachen?

Pamela F.: Nein, für mich ist es aus und vorbei. Ich will mich jetzt beruflich neu orientieren, einen Mann kennenlernen und eine Familie gründen. Ich bin privat eigentlich eine ganz Liebe.

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