Der Mann wurde von einem Schneebrett mitgerissen.
Ein Skitourengeher aus den Niederlanden ist am Donnerstag gegen 13.00 Uhr in Uttendorf im Pinzgau in der Nähe der "Rudolfshütte" (2.311 Meter Seehöhe) laut Alpinpolizei von einem kleinen Schneebrett 200 bis 300 Meter mitgerissen und schwer verletzt worden. "Der Mann war mit zwei weiteren Niederländern unterwegs, er hat die Skitour geleitet, sagte der Leiter der Salzburger Alpinpolizei, Kurt Möschl.
Bergung per Heli
Der Niederländer, der in Frankreich lebt, wurde vom Rettungsteam des Hubschraubers "Alpin Heli 6" geborgen. Nach einer Zwischenlandung bei der Rudolfshütte, wo der Verletzte erstversorgt wurde, brachte ihn der Helikopter ins Krankenhaus nach Zell am See.
Schlechte Sicht
Das Unglück ereignete sich 150 bis 200 Meter unterhalb der Ödenwinkelscharte, über die man die Hohe Riffl (3.338 Meter) erreicht. Da es zu Mittag sehr nebelig und die Sicht daher schlecht war, herrschte anfangs Unklarheit darüber, ob eine Lawine den Unfall verursacht hatte oder der Mann auf dem verharschten Hang einfach ausgerutscht und abgestürzt war. Laut Möschl wurde dann doch ein kleiner Anriss entdeckt. "Das Schneebrett ist auf dem Harschdeckel aufgelegen und hat den Mann mitgerissen. Er wurde nicht verschüttet."
Nach dem Absturz hätten die Kameraden ihren Gruppenführer aus den Augen verloren, weil die Sichtweite nur 50 bis 60 Meter betragen habe, erklärte Möschl. Sie verständigten sich mit Zurufen und alarmierten dann die Einsatzkräfte.
Bergrettung im Einsatz
Sieben Mitglieder der Bergrettung "Enzingerboden" und ein Hubschrauber des Innenministeriums standen ebenfalls im Einsatz. Der Polizeihubschrauber brachte einen Begleiter des Verletzten bereits ins Tal. Ob auch der zweite Niederländer und die Bergretter per Hubschrauber ausgeflogen werden können, stand vorerst noch nicht fest, da der Nebel wieder dichter wurde.
Große Lawinengefahr
Wegen des Tauwetters ist die Lawinengefahr vor allem ab dem frühen Nachmittag größer, warnte die Bergrettung. Bereits am Dienstag der Vorwoche ist ebenfalls ein Skitourengeher in der Großglocknergruppe verunglückt. Der 48-jährige Mann aus Niedernsill (Pinzgau) war bei dem Versuch, einen verlorenen Ski einzufangen, auf der Hohen Riffl (3.338 Meter) rund 150 Meter abgestürzt. Er erlitt dabei so schwere Verletzungen, dass er noch am Unglücksort verstarb.