Bericht vom Wochenende

'So kamen wir ohne Kontrolle nach Italien'

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Eine oe24.at-Redakteurin war am Wochenende in Italien - so war die Reise.

Am Donnerstag, 3.6. ist ein Feiertag, Freitag somit Fenstertag. Eine beliebte Konstellation für viele Familien oder Singles, um ein paar Tage in den Süden zu fahren. Nur, wie ist das spontane Reisen zu Zeiten einer Pandemie? 

Seit dem 19.5. gibt es für Reisen nach Italien diese Voraussetzungen:

  • Es muss ein digitales Passagier-Lokalisierungs-Formular (Achtung, nur in Ausnahmefällen wird das Schriftstück in ausgedruckter Form akzeptiert) ausgefüllt werden.
  • Ein negativer PCR oder Antigentest muss mitgeführt werden.
  • Eine Impfung oder eine Genesung ersetzt oben genannte Punkte zwar nicht, ein Nachweis sollte trotzdem auch zur Hand sein

Reisen derzeit: Ohne Kontrolle nach Italien 

Doch, wo und wie wird welcher Nachweis überprüft? oe24.at-Redakteurin Judith machte sich am Freitag zusammen mit drei Freunden auf den Weg nach Italien. "Wir hatten alle Formulare sowohl digital als auch ausgedruckt mit. Dazu einen Impfnachweis, der uns in einer Apotheke ausgedruckt wurde." (Tipp: Nach Vorlage der E-Card können Apotheken den elektronischen Impfpass mittlerweile ausdrucken). An der Grenze gab es keine Kontrollen. "Uns ist nur ein Polizeiauto gemächlich hinterher gefahren für ein paar Minuten, doch nur bis zur nächsten Ausfahrt."

Corona-Status: Hotel fordert keinen Nachweis

In einem Hotel der fünf-Sterne-Kategorie an der oberen Adria angekommen, war die Freude groß, dass die Anreise ohne Probleme geklappt hat. "Wir sind gleich zum Meer gelaufen und haben uns irrsinnig gefreut, am Meer zu sein." Erst später ist den Freunden etwas aufgefallen: Es gab beim Einchecken keine Fragen nach Impfung, Test oder Formular. "Wir haben dann mit einer Mitarbeiterin vom Empfang geplaudert, die hat gemeint, das italienische Gesetz würde nicht fordern, dass die Gäste die Nachweise herzeigen müssen. Es könne sich aber schnell wieder ändern. Sie versicherte uns, alle Mitarbeiter seien getestet, nur wenige schon geimpft. Bald seien sie an der Reihe und können sich dann auch - anders als bei uns - in Apotheken immunisieren lassen."

Viel los im Sommer

Und, wie ist das Reisen zu Zeiten von Corona? "Wir haben uns alle sehr sicher gefühlt, das Hotelpersonal hat gut auf die Sicherheitsmaßnahmen wie das Tragen von Masken oder Desinfektion geachtet. Es war nicht viel los, Abstände konnten gut eingehalten werden." Wie es sich anfühlen wir, wenn im Sommer viel mehr in den Hotels los ist? "Gute Frage", sagt M., eine von Judiths Freunden: "Ich glaube, dann hätte ich schon ein mulmiges Gefühl, beispielweise beim Essen drinnen im Hotel zu sitzen". 

Eigenverantwortung als weiteren wichtigen Punkt

Bei der Rückreise nach Österreich war das Bild an der Grenze ein ähnliches. Es gab zwar eine Umleitung auf eine einspurige Fahrbahn samt Kontrollhäuschen, doch der dortige Beamte schaute nur von weitem auf die einreisenden Autos: "Selbst unsere bunten Masken, die wir dann aufgesetzt haben, brachten ihn nicht dazu, uns aufzuhalten und zu kontrollieren." Die Freunde sind sich zum Schluss einig, worauf es ankommt und noch lange weiterhin ankommen wird: "Auf die Eigenverantwortung!"

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