Plus 54 Prozent

Spitals-Skandal: Beraterkosten explodieren

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Unfassbare Zuwächse bei Rechts-, Prüfungs-und Beratungsaufwand. 

Die Reform des Wiener Gesundheitswesens war Ende des vorigen Jahrzehnts nach den Mega-Skandalen etwa ums Milliardengrab KH Nord nicht mehr aufzuhalten -ein Teil dieser Reform wird jetzt zum Bumerang für die Stadt. Denn erstmals muss auch in den Jahresabschlüssen ein Hauch von Transparenz Einzug halten, für Aufdecker ein Segen, für die Spitalsbürokratie ein Fluch.

Explosion. ÖSTERREICH hat sich nun die Wirtschaftspläne -also die Budgets -und die aktuellen Jahresabschlüsse von Jahr eins der Reformen (2020) bis heute angesehen. Und ist beim ewigen Reizthema "externe Beratung", der Bilanzposition Rechts-, Prüfungs- und Beratungsaufwand, auf horrende Zahlen gestoßen.

Spitals-Skandal: Beraterkosten explodieren
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Bis zum Jahresabschluss 2022 stiegen die Beratungs kosten von 11,5 Mio. € auf unglaubliche 17,8 Mio. €- das ist ein Plus von 54 Prozent. Allein vom Jahr 2021 auf 2022 stieg der Aufwand um rund ein Viertel.

Planungs-Chaos. In der Budgetplanung dürfte vollständiges Chaos herrschen -waren 2022 rund 12,8 Mio. € für Beratung vorgesehen, bilanzierte man am Ende mit 17,8 Mio. €. Ein Planungsfehler von stolzen fünf Millionen Euro.

Transparenz? Nachdem zuletzt SP-Stadtrat Peter Hacker eine Detail-Anfrage von VP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec zu den Kosten und deren Aufschlüsselung in seiner Beantwortung ignoriert hatte, fragte ÖSTERREICH am Freitag um 8.43 Uhr beim WIGEV selbst nach einer Aufschlüsselung und Erklärung für diese Kostenexplosion.

Ganz im Zeichen der "Wiener Transparenz" kam 6,5 Stunden (!) später die Antwort, dass man das "auf die Schnelle nicht recherchieren konnte". Man bräuchte von ÖSTERREICH (!) mehr Details -zur eigenen Bilanz -und könne dann nächste Woche eine Antwort geben.

VP-Expertin Korosec reagiert empört: "Die Anstiege und Planungsfehler bei den Beraterkosten im Gesundheitsverbund sind in negativer Hinsicht einfach nur verblüffend." Josef Galley

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